juni-juli 2004

an uns

Leserbrief

Sehr geehrte Frau Hollaus,

mit Interesse habe ich Ihren Artikel im »Kunstfehler« gelesen.

Der Titel der Zeitschrift ist insofern zu diesem Thema passend, als der Abfall, ein Stoffwechselprodukt unseres Wirtschaftens, auch als Kunstfehler unserer Kultur betrachtet werden kann. Weil ich zum Thema Abfall allgemein und zu speziellen Themen wie der aktuellen Mülltrennung in Stadt und Land Salzburg viel Sinniges und leider oft mehr Unsinniges lesen muss, empfinde ich Ihren Beitrag als wohltuend klar und in der Analyse im wesentlichen zutreffend.

Nur die Schlussfolgerung, dass die VerliererInnen die Menschen sind, die bisher den Müll umweltbewusst getrennt haben, möchte ich hinterfragen. Unter den bestehenden Rahmenbedingungen fände ich es schwer argumentierbar, von den StadtbewohnerInnen eine Abfalltrennung wie gehabt zu verlangen. Dem häuslichen, meist von Frauen, ausgeübten Trennaufwand für Metall- und gemischte Kunststoffverpackungen stünde kein ökologischer oder ökonomischer Nutzen gegenüber. Insofern finde ich es ehrlicher auf das Trennen dort zu verzichten, wo dies Maschinen verrichten.

Mit freundlichen Grüßen,

Walter Galehr, Abfallberater beim

AbfallService der Stadt Salzburg