Zuckerbrot ...
Wohin Salzburgs „Sozialpolitik“ geführt hat.
Unsicherheit
In rund 70 Prozent der Einrichtungen leidet das Arbeitsklima wegen der dauernden Unsicherheit, ob der Budgetentwurf für das kommende Jahr durchgeht. Deadline für die Abgabe ist der 30. Juni. Da definitive Zu- oder Absagen erst im April des Folgejahres eintreffen können, sind in einigen Betrieben so genannte „Änderungskündigungen“ üblich. Wenn die Finanzierungszusage schließlich kommt, landen die Kündigungen im Papierkorb.
Budgetkürzungen
Die Hälfte der sozialen Dienstleistungsunternehmen in Stadt und Land Salzburg haben in den vergangenen Jahren Kürzungen hinnehmen müssen und entweder Leute entlassen oder die Arbeitszeiten reduziert – insbesondere Einrichtungen mit weniger als zehn MitarbeiterInnen.
Risiko Haftung
In der Hälfte der Betriebe sind durch Finanzierungsfragen persönliche Haftungsrisiken gegeben. Mitunter können Vorstände nur mit der Zusage gewonnen werden, dass sie sich im Krisenfall rechtzeitig absetzen dürfen. In einem Fall haben sich die Angestellten eines Vereins schriftlich verpflichtet, für ein Defizit zu haften.
Fehlende Wertschätzung
43 Prozent der sozialen Einrichtungen in Salzburg haben den Eindruck, dass die Qualität ihrer Leistungen von BeamtInnen der Sozialabteilung nicht wahrgenommen wird. Nur rund ein Viertel sieht Leistungen von den Financiers richtig eingeschätzt.
-wim-
Zum Weiterlesen: Renate Böhm: „Zuckerbrot ...“
Leistungsbeziehungen zwischen öffentlicher Hand und sozialen DienstleisterInnen im Bundesland Salzburg. Kammer für Arbeiter und Angestellte. Salzburg, 2004
www.ak-salzburg.at