märz-april 2004

Institut für Sportwissenschaften

mit freundlicher Unterstützung der Raika Salzburg

Tief fliegende Hackeln und Augen am Kopf

Siegfried Huber, langjähriger Sportchef der SVZ spricht mit Florian Karasek und Christian Riegler über seine Karriere, seine Einstellung zum Beruf und Anekdoten

»kunstfehler«: Wie erklärst du dir das Phänomen, dass die Salzburger Volkszeitung ja nicht unbedingt die auflagenstärkste Zeitung ist, deinen Namen aber wohl jeder Leser und Nichtleser kennt.

Huber: Es ist sicher eigenartig dass es so ist. Es gibt viele, die mich kennen, aber gar nicht wissen für welche Zeitung ich schreibe. Was da wirklich der Grund ist, weiß ich nicht. Wahrscheinlich ist es so, dass wenn man das über drei Jahrzehnte hindurch macht, irgendwie ein Ruf entsteht .

Glaubst du wegen deiner Art zu schreiben?

Huber: Na, ich glaube daher, dass man sehr oft und sehr viel einfach in der SVZ als erstes gelesen hat, und dann wird vielleicht geredet und man sagt, „hast des net glesn?“ . Es war da als Beispiel a bsondere Geschichte zirka vor einem Jahr, da hab ich ein Interview gemacht mit dem Herrn Generaldirektor Geier von der Wüstenrot zum Thema Quehenberger- Austria. Wo der Quehenberger überall herumerzählt hat, er braucht einmal einen gescheiten Sponsor. Da hat sich der Herr Generaldirektor müßig gefühlt, mir das Interview zu geben, und das war ziemlich happig, wo er den Quehenberger ziemlich gewassert hat und unter anderem gesagt hat, dass der Quehenberger nicht einen Euro hineingegeben hat, sondern nur für viel haftet, was ja auch sehr ehrenwert ist, aber er sollte nicht sagen er zahle soviel aus der eigenen Tasche, Wüstenrot ist nämlich eigentlich seit zehn Jahren der Hauptträger …

Auf alle Fälle, dieses Interview ist erschienen, noch dazu in einer Samstagsausgabe, weil es ja so brennend war, und die ist doch auf jedem Amt, in jedem Gasthaus und in jedem Sportheim vertreten. Dieses Interview hat jeder gelesen. Jeder, obwohl man die SVZ ja gar nicht kennt – offiziell.

Unter Siegfried Huber kennen dich ja die allerwenigsten. Die meisten sagen ja einfach „servas Hubsi.“ Du bist einfach wie deine Kolumne, der „Hubsi intim“.

Huber: Ja des stimmt. Es ist eigentlich so, wenn du heute Huber heißt wie – i weiß nicht – hunderttausend Österreicher, dann ist das nicht unbedingt ein Name, den du in der Zeitung recht gut verwenden kannst, geschweige denn „außastichst“. Sehr sehr bald – ich glaube schon nach den ersten Wochen, nachdem ich in Salzburg war, hab ich mir gesagt ich firmiere unter Hubsi – vor allem bei den Klos. Und das hat sich gut eingeführt. Es kennen mich sicher 90 Prozent unter Hubsi.

So gesehen ein echter Künstlername.

Warum bist du eigentlich nie zu einer anderen Tageszeitung gewechselt? Angebote wird es ja wohl gegeben haben.

Huber: Gleich nachdem ich in Salzburg war – so cirka nach einem dreiviertel Jahr – war ich so gut wie bei der Krone – da war die Krone noch mit keiner Redaktion in Salzburg vertreten. Der Vertrag hat aber dann nicht gestimmt.

Derjenige, der mit mir verhandelt hat, hat halt viel versprochen und wenig gehalten, und da hab ich mir gesagt, den Vertrag unterschreibe ich nicht. Ich hätte auch nach Oberösterreich zurückgehen können, oder nach Wien gehen – der Fellner war damals selber bei mir in der Phase, wo er beim Kurier war. Auch als er bei News war, haben wir noch einmal darüber gesprochen. Man weiß, wie es in großen Redaktionen zugeht. Wo die „Hackeln“ tief fliegen. Ich habe mir gesagt, jetzt bin ich schon so viele Jahre bei der Firma, jetzt bleibe ich, da muss mich schon wer wirklich rauskaufen, dass es sich sowohl wirtschaftlich als auch von der Auflage her auszahlt.

Aber dieses Denken, ich muss bei einer großen Zeitung sein, dass ich etwas bin, habe ich nie so gehabt.

Bei der Krone müsstest du vielmehr so machen, wie es dir einige Herren vorschreiben würden.

Huber: Ich bin nicht derjenige, der, wenn von der Zentralredaktion eine „Reißergeschichte“ verlangt wird, diese dann auch macht. Weil wenn’s es gibt, gibt’s es und sonst halt ned!.

Ich bin nicht derjenige, der dann Geschichten erfindet.

Weil du es gerade angesprochen hast – „erfinden“. Kannst du als Journalist Karrieren beeinflussen. Speziell jetzt beim Fußball?

Huber: Das darf überhaupt keine Rolle spielen. Sympathie und Antipathie wird’s immer geben, das ist urmenschlich. Man darf bei der Beurteilung von Leistung weder Sympathie noch Antipathie hineinbringen.

Ich kann da eine alte Geschichte erzählen, weil’s lustig ist. Der Schild Gerd, seinerzeit Legionär bei Austria Salzburg und nicht unerfolgreich, hat mich einmal mit einer Sache auflaufen lassen.

Der hat mir einfach ein getürktes Interview gegeben. Bin natürlich blöd dagestanden. Ich habe es ja auch geglaubt. Kollegen, so wie der Krawagna Hannes, den wohl auch jeder kennt, haben dann gesagt: „Des kannst da wohl nicht gefallen lassen, dem muast as geben.“

Hat damit überhaupt nichts zu tun. Mein Freund kann er nicht mehr werden, aber was er heute spielt, ist das, was er am Platz abliefert – er bekommt keine andere Beurteilung, wie wenn er mich nicht auflaufen hätte lassen.

Hat dir eigentlich irgendwer schon einmal gedroht?

Huber: Nein, gedroht, hmm droht, droht haben mir schon Spieler. Sogar Sachen nachgeschmissen. Das ist schon passiert, aber das muss man übergehen, das sagt ja eh schon alles über den Charakter dieses Spielers aus. Mit mir kann jeder über eine Kritik diskutieren. Ich bin nicht derjenige, der sagt, er ist unfehlbar, nur glaube ich, dass ich genug Erfahrung habe, bei der Kritik über eine Leistung den Nagel ziemlich am Kopf zu treffen.

Kann man als Journalist Spielerkarrieren beeinflussen? Also zum Beispiel zum Nationalspieler machen.

Huber: Ja, aber nur beim Krankl!

Stimmt es, dass der Hans Krankl dir kein Interview mehr gibt?

Huber: Na, der Krankl gibt mir immer wieder ein Interview. Er hat einmal drei Monate mit mir nicht mehr gesprochen, dann ist er eh wieder gekommen. Er hat ja einmal die Behauptung ausgesprochen, es steht mir nicht zu, ihn zu kritisieren, denn ich war weder Nationaltrainer noch habe ich die A-Trainer Lizenz, aber dafür habe ich ihm sagen müssen, dass ich zwei Augen am Kopf habe. Ich habe damals zum Hans gesagt: „Du, ich halte es aus, wenn du mit mir nicht redest, wie es du als Trainer aushaltest …“

Da haben wir ja wieder das Problem, wenn man sich als Spieler oder Trainer mit Journalisten anlegt.

Huber: Na, na …

Danke für das Gespräch.

Die „Königin der Eiswelt“

Ein gezielter Schlag mit dem Eispickel, Gewicht verlagern, neuen Halt für das Bein suchen, abstützen und hochziehen – geschafft. Unter den Füßen die steile Eiswand, über dem Kopf nichts als der Himmel. Das ist die Welt, in der sich die 29-jährige Wahl-Berchtesgadnerin Ines Papert zur dominierenden Persönlichkeit entwickelt hat – die Welt der Eiskletterinnen.

Durch ihren Freund Hansi Lochner – selbst ein ausgezeichneter Kletterer aus Berchtesgaden – kam die Physiotherapeutin das erste Mal mit der Faszination Klettern in Kontakt und seitdem ist das ihre große, „eiskalte“ Leidenschaft. Nach der Geburt ihres Sohnes im Jahr 2000 stellte sie sich die Frage: „Mutter und Hausfrau – das kann doch nicht alles sein?“ Und so begann sie noch im selben Jahr mit dem Training. Es folgte der Einstieg in den Eiskletter-Weltcup, wo sich auch schnell Erfolge einstellten. Mittlerweile ist sie mehrfache Weltmeisterin und hat zweimal den Gesamtweltcup gewonnen. Die Hauptmotivation für diesen, „ihren“ Weg beschreibt sie wie folgt: „Ich bin eine Vertreterin jener Art von Frauen, die sich nicht auf die Mutterrolle und die damit verbundenen Vorstellungen reduzieren lassen. Ich möchte ein Vorbild für andere Frauen sein und klarstellen, dass man trotz eines Kindes die Sachen, die man gerne tut, und die Mutterrolle unter einen Hut bringen kann.“

Die Wettkämpfe laufen bei der Hobbymusikerin mittlerweile schon viel routinierter ab als früher. Im Jahr 2003 blieb sie in allen Weltcupbewerben ungeschlagen. Ines selbst beschreibt ihren Wettkampfzustand als „eine eigene Sphäre in der man schwebt und sich durch nichts ablenken lässt“. Ihre nächsten Ziele? Ihre sportlichen Titel verteidigen einem treu zu bleiben: „Vergiss deine Träume nicht und opfere deine Wünsche nicht dem Alltag!”

Gerld Weiskopf

Impfen – Geschäft mit der Angst

Ärzte und Pharmakonzerne verdienen mit den Kleinsten Österreichs ihr gutes Geld. Im Impfplan, erstellt vom obersten Sanitätsrat unseres Landes, können die Empfehlungen zur sechsfachen Impfung nachgelesen werden. Neben Diphtherie, Wundstarrkrampf, Keuchhusten, Kinderlähmung, Haemophilus Influenza B wird auch Hepatitis B in diese Impfung gemischt. Hepatitis B ist eine Form von Gelbsucht mit einem Hauptübertragungsweg laut Buchwald durch Blut und Geschlechtsverkehr mit einem Risiko für bleibende Schäden bei fünf Prozent der Infizierten. Kinder im Alter von drei, vier und fünf Monaten sind diesem Risiko in Österreich nicht ausgesetzt. In diesem Zeitraum sind die Erstimpfungen mit dem Sechsfach- Impfstoff vorgesehen. Natürlich nur bei gesunden Säuglingen. Unter gesund wir auch eine erhöhte Temperatur bis 38 Grad, die Erholungsphase nach einer Erkrankung oder die Einnahme von Antibiotika angesehen. Der Kampf mit sechs verschiedenen mehr oder weniger abgeschwächten Erregern beginnt und ist umso schwieriger, je schwächer und jünger das Kind ist. Wäre doch gesünder erst ab dem zweiten Lebensjahr zu impfen, dann ist aber die Gefahr für Ärzte und Pharmamultis zu groß, dass Impfschäden diagnostiziert und vor Gericht gebracht werden.

Und: Wie viel geimpft wird, hängt damit zusammen, wer mit welchen Intentionen im Impfausschuss sitzt. In Österreich wurde sogar erlaubt, dass ein Lizenzträger für einen Impfstoff, der für jede Anwendung eine Provision erhält, in solche Entscheidungen zutiefst miteingebunden wurde. Für welche Geldtasche er sich entschied, steht außer Frage.

Birgit Lederhilger