märz-april 2004

kurzfehler

kurzfehler

Zur Erinnerung: „Wir SozialdemokratInnen treten dafür ein, dass sich die Stadt Salzburg um den Titel ‚Europäische Kulturhauptstadt‘ bewirbt.“ (Aus dem Wahlprogramm der SPÖ Salzburg-Stadt 2004-2009: „Mit Rad und Tat. Für Salzburg!“, S. 46)

-red-

Koalitionsaussage? Monatelang wurde unter den politischen BeobacheterInnen diskutiert, ob nach Oberösterreich auch Salzburgs Grüne mit den Schwarzen einen Pakt schließen würden, und jetzt das: Für den Wahlkampf haben die Grünen eine Zielscheibe samt Wurfpfeile (ganz ungefährlich mit Saugnapf und ohne Spitze, versteht sich) produzieren lassen. Im Zentrum des Fadenkreuzes ist – wen wundert’s – der grüne „Volltreffer – Cyriak Schwaighofer“. Interessant die nächst niedrigere Wertungsstufe der konzentrischen Zielkreise: Wer die Rote Zone trifft, bekommt ausdrückliches Lob: „Schon ganz gut.“ Der – weiter außen – liegende schwarze Kreis verdient hingegen nur ein mattes „Na ja“.

-tom-

Erratum: Nicht – wie irrtümlich berichtet – um 32 Prozent, sondern „lediglich“ um 23 Prozent stiegen die Kosten des Postversandes im Vorjahr. („Grausame Orte“ im »kunstfehler« Feb. ’04).

Nichtsdestotrotz landete der »kunstfehler« bei einigen Beziehern mit der Postleitzahl 5020 erst Mitte des Monats im Briefkasten. Wir bedauern.

-red-

Der 1921 in Wien geborene Georg Stefan Troller zählt zu den Ausnahmeerscheinungen der deutschsprachigen Fernsehgeschichte. 1938 von den Nazis vertrieben, gestaltete er ab den 50er Jahren in Paris lebend Features über Länder und Menschen (wie Jack London, Arthur Rimbaud, B. Traven, Charles Bukowski, Muhammad Ali...). Seit Anfang der 70er schrieb Troller auch Drehbücher für Filme seines Freundes Axel Corti. Am 11. (Das Kino, 19.00) und 12. März (Literaturhaus, 19.00) kann man den großen, bis heute aktiven Dokumentarfilmer und Autor in der Mozartstadt erleben. Der Abend im Filmkulturzentrum steht unter dem Motto „Axel Corti - Eine Zusammenarbeit”. Geplant ist eine Vorführung von Trollers Lieblingsfilm „Santa Fe”, dem 2. Teil der autobiographischen Emigrantensaga „Wohin & zurück”. Vom 13. bis 19. folgt noch eine Filmreihe mit ausgewählten Schätzen. „Film, Lesung, Gespräch - Ein Abend mit Georg Stefan Troller” heißt es am 12. im Literaturhaus. Zu sehen gibt es seine filmische „Selbstbeschreibung”.

-doc-

Politische Kulturarbeit wird in der medialen Öffentlichkeit marginalisiert. Den einen ist sie nicht „sexy“ genug, den anderen zu wenig quotenträchtig.

Die IG Kultur versucht daher das Unmögliche: Öffentlichkeit für Politische Kulturarbeit. Schon die Ausschreibung des Förderpreises kann als Etappenziel gesehen werden. Sie dient genauso wie die Veröffentlichung der Einreichungen, die Suche nach den Sponsoren für die Preise und die öffentliche Jurysitzung der Herstellung

von (Teil-)Öffentlichkeiten. Die Preisverleihung selbst ist dann „nur mehr“ die letzte Station dieses Spieles.

Wer mitspielen will, findet die Teilnahmebedingungen unter www.igkultur.at

-gg-

Kulturfond 2004: Der „Internationale Preis für Kunst und Kultur“ geht heuer an die österreichische Medienkünstlerin Valie Export, deren Arbeiten neben der Fotografie im engeren Sinne Spiel- und Experimentalfilme, Expanded Cinema, Videoinstallationen, Computerarbeiten, Performances, Objekte und Plastiken umfasst. Der Salzburger Historiker und Kulturjournalist und »kunstfehler«-Gastautor Gert Kerschbaumer erhält den „Internationalen Preis für Wissenschaft und Forschung“. Er hat vor allem mit seiner fundierten Arbeit zur Zwischen- und Nachkriegsgeschichte Salzburgs sowie speziell im Bereich der Stefan-Zweig-Forschung auf sich aufmerksam gemacht. Den Förderpreis „Kunst und Kultur“ erhielt die Jazzmusikerin, -sängerin und -komponistin Sabina Hank.

-red-