oktober 2003

Thomas Randisek
gelinkt

„Kabelsalat ist gesund“

Der Chaos Computer Club

So sympathisch können Selbstbeschreibungen beginnen: „Der Chaos Computer Club ist eine galaktische Gemeinschaft von Lebewesen, unabhängig von Alter, Geschlecht und Rasse sowie gesellschaftlicher Stellung. Diese Gemeinschaft setzt sich grenzüberschreitend für Informationsfreiheit ein. Er beschäftigt sich mit den Auswirkungen von Technologie auf die Gesellschaft sowie das einzelne Lebewesen und fördert das Wissen um diese Entwicklung.“

Willkommen im Lobbyverein der Hacker, und um gleich die Frage „Wie wird man einer?“ zu beantworten: Hacker wird man durch eine kreative Lebenseinstellung und technisches Know-how. Der Chaos Computer Club e.V. (kurz CCC) entstand 1981 als Vernetzungsstelle von Medien- und Computerexperten – in einer relativ offenen Version. Bekanntheit erreichte der CCC als das Sprachrohr der Hackerszene, das in mehr oder weniger spektakulären Aktionen EDV-Systeme in den Bereichen Datensicherheit und Datenschutz auf ihr Integrität prüfte. Oder durch die „Rote Netzwerkkarte“. Den Negativpreis verleihen die Computerfreunde alljährlich für Missbräuche und Monopolisierungstendenzen im Umgang mit Computertechnik und Internet.

Und was macht der Hacker im heißen Sommer? Er bildet sich weiter – auf einer Pferdekoppel, aber mit allem notwendigen Equipment selbst redend, bei der „hacker holiday experience“. Die aktuelle Kampagne des Clubs richtet sich gegen die Übermittlung von Flugpassagierdaten in die USA. Diese und weiterführende Themen – etwa die feministisch orientierten Haecksen –, all das auf www.ccc.de.

Den zwanzigsten Geburtstag feierte man übrigens in Berlin mit einer öffentlichkeitswirksamen Aktion: „Blinkenlights“ – ein komplettes Hochhaus wurde zum Graustufendisplay umgebaut. Anschließend beglückten die Hacker Paris.

Tres chic!