oktober 2003

kurzfehler

Kurzfehler

„Elektronik-Land“, der „Preis des Landes Salzburg für elektronische Musik“ (in enger Kooperation mit der ARGEkultur), soll nach der Prämiere im Jahr 2000 heuer zum zweiten Mal vergeben werden. Dabei warten sechs Preise im Wert von je 2000 Euro auf die von einer Fachjury ausgewählten ElektronikerInnen sowie Präsentationen im Radio („Welle 1“), in Zeitungen („Salzburger Nachrichten“) und im Rahmen der Reihe „Audio Shadow“ in der ARGEkultur. Die (verlängerte) Einreichungsfrist läuft bis zum 15. Oktober 2003.

Dreifach gemoppelte Einreichungsunterlagen in Form von Musik auf CD (auch mp3 möglich), persönlichen Daten & Taten, Adresse (Telefon, E-Mail etc.) sowie Bankverbindung bitte unter dem Stichwort „Elektronik-Land“ per Schneckenpost an das Amt der Salzburger Landesregierung, Kulturabteilung, PF 527, A-5010 Salzburg, schicken oder gleich direkt abgeben (Regina Lechner, Kulturabteilung Land Salzburg, Franziskanergasse 5a, 2. Stock, 5010 Salzburg, Mo – Do: 9.00 bis 16.00 Uhr, Fr: 9.00 bis 12.00 Uhr, Tel. 0662/8042-2086, Fax 0662/8042-2919, E-Mail: regina.lechner@salzburg.gv.at). Nähere Infos gibt es auf www.salzburg.gv.at und www.argekultur.at.

-didi-

Die Salzburger Schuldnerberatung kommt voll in den Genuss sozialdemokratischer Sozialpolitik und ist nun selbst in Finanznöte geraten: Die Finanzierung durch Land und Arbeitsmarktservice wird der stark steigenden Klientenfrequenz bei weitem nicht gerecht. Derzeit kommen auf einen Berater rund 150 Fälle; das sind beinahe doppelt so viele, wie vom Dachverband der österreichischen Schuldnerberatungen empfohlen. Trotzdem hat das Land bis dato kein Budget für 2003 bewilligt. Bis Ende 2004 rechnet man in der Schuldnerberatung angesichts der zu geringen Dotierung durch das Ressort von SP-Soziallandesrat Walter Blachfellner allein bei den Personalkosten mit einem Loch von rund 40.000 Euro. An einen Austausch der bis zu acht Jahre alten Computeranlage sei ohnehin nicht zu denken. Als erste Sofortmaßnahme sollen nun Berater entlassen und die Pongauer-Regionalstelle der Schuldnerberatung geschlossen werden.

-jc-

Der Balkan beginnt bekanntlich am Wiener Rennweg. Die vielfältigen Beziehungen zur Region reflektiert auch das heimische Filmschaffen. Zur Zeit läuft etwa Franz Novotnys „YU“ in den Kinos. Am 3. 10. präsentiert „Das Kino“ den interessanten Streifen „011 Beograd – Survival In The City“ des Salzburgers Michael Pfeifenberger. Mit seiner Handkamera reist der Filmemacher durch die serbische Hauptstadt und erzählt vom Leben dreier Freunde. Fiction, die doch einen genauen Blick auf die Realität erlaubt: die Lost Generation eines zerfallenen Jugoslawien zwischen den äußeren und inneren Trümmerlandschaften. Eine Empfehlung!

-doc-

Freut Euch! Zugegeben – ewas peinlich war es ja schon: Seit Oktober 2002 war der »kunstfehler« nicht mehr online. Jetzt ist die Welt wieder etwas heiler, denn »kunstfehler-online« ist wieder

„á jour“.

Und zwar unter der neuen Adresse: www.kunstfehler.at. Sehr zu empfehlen: Die eingebaute Suchmaschine!

-red-

Erinnerungen eines

großen Salzburgers

„Mit vier Kollegen, Alt-Insassen des Hauses, stellte ich einen Bauausschuss zusammen. Zwar hatten wir von finanziellen oder baurechtlichen Angelegenheiten wenig Ahnung, aber wir wollten unsere Zeit und all unsere Kenntnisse zu Gunsten unseres Hauses einsetzen.“

So beschreibt der Salzburger Maler Wilhelm Kaufmann (1901 – 1999) in seinen Lebenserinnerungen den Beginn jener Initiative 1967 an deren Ende letztlich die Rettung des Salzburger Künstlerhauses vor der Abrissbirne stand.

Die erstmals veröffentlichten Texten des großen Salzburgers sind Skizzen eines ganzen Jahrhunderts: Kaufmann beschreibt sein Engagement zur Erhaltung Salzburger Kulturschätze, seine Freundschaft mit Albert Schweitzer und die Jahre seiner Lehrtätigkeit in Übersee.

Besonders nachdenklich stimmen die posthum veröffentlichten Erinnerungen des Künstlers, der mit Anton Faistauer und für Clemens Holzmeister gearbeitet hatte, an die NS-Diktatur. Der Antifaschist Kaufmann überstand den Terror der Nazi-Schergen vor allem durch häufige Ortswechsel. Seine Erinnerungen dokumentieren sowohl die „namenlose Wut“, welche die Demokraten angesichts der NS-Verbrechen befiel, als auch „die Hilflosigkeit“ eines bürgerlichen Antifaschismus, der über weite Strecken keine gesellschaftlichen Perspektiven für die Zeit nach der Überwindung des Faschismus hatte.

-neu-