august-september 2003

an uns

Sehr geehrte Redaktion!

In der Juni/Juli-Ausgabe 2003 des »kunstfehler« drucken Sie einen Kommentar eines Herrn Wiglaf Droste über den Berliner Ökomenischen Kirchentag ab.

Dieser Herr attestiert sich zwar selber Toleranz „bis an den Rand der Selbstverleugnung“, sein Text zeugt allerdings eher vom Gegenteil:

Da wird etwa die Anreise der Kirchentagsteilnehmer beschrieben mit „[da] kommt das Gläubische angeeiert“, da werden Protestanten als „Prostatisten“ gehänselt, die Ökumene als „doppelt gequält hält besser“ abqualifiziert, „eine dicke Portion Hass“ als „Basis jeder Religion“ behauptet, über Jesus weiß Herr Droste „An Jesus war nicht viel dran, und das bisschen ist längst vergammelt“, im „Ritual vom Abendmahl hat der Kannibalismus überlebt“, „Durch nichts sind Atavistenchristen von ihren unappetitlichen Gebräuchen abzubringen“, Demut erscheint Herrn Droste „ölig“, das Christentum als „Privatwahn“ bzw. als „durch sich selbst hinlänglich diskreditierte Sorte Debilität“ usw.

Wenn es an Zuständen oder Vorgängen im kirchlichen Bereich etwas Kritikwürdiges gab und gibt, ist der »kunstfehler« fast das einzige Salzburger Medium, das sich solche Themen anzufassen getraut. Sie haben dieser wichtigen Funktion keinen guten Dienst erwiesen, indem Sie dem unsäglichen, außer Hass wenig Qualität aufweisenden Gelabere Herrn Drostes Raum boten.

Mit befremdeten Grüßen,

Dr. Werner Riemer