september-oktober 1999

zu gast

Jazzseminar'99

Beim Eröffnungskonzert des 2. Internationalen Jazzseminars Salzburg in der Reihe »Jazz im Nonntal« sorgte das Staraufgebot für ein ausverkauftes Haus und gab einen Vorgeschmack auf die kommenden Work-shop-Tage. Trotz - wie schon im letzten Jahr - knappem Budget konnte ein hochkarätiger Lehrkörper eingeladen werden, der an der Umsetzung der Ideen von künstlerischem Leiter und Lehrer Gottfried Stöger, gebürtiger Salzburger mit Wohnsitz New York, arbeitete.

Neben der großartigen Lauren Newton, Jazzlegende Billy Hart und Ausnahmepianist Marc Copland sowie Gottfried Stöger gaben noch zwei international erfolgreiche österreichische Musiker ihre Kenntnisse und Fähigkeiten weiter: Wolfgang Muthspiel und Peter Herbert.

All dies ermöglichte auch dieses Jahr einen starken musikalischen Impuls im Jazzbereich. Diesen nützten an die 90 TeilnehmerInnen aus etlichen europäischen Ländern im 3-tägigen Workshop, der aktiven MusikerInnen ebenso wie interessierten AnfängerInnen offenstand. In den drei Tagen wurden nicht nur Kenntnisse an den einzelnen Instrumenten, Improvisation oder Ensemblespiel gelehrt und musikalische Kontakte geknüpft, sondern bei den abendlichen Sessions das Gelernte auch gleich praktisch auf der Bühne umgesetzt.

Allen gelang es hervorragend, nicht nur Musiktheorie weiter-, sondern auch Einblick in persönliche Werdegänge zu geben, die Mut zum eigenen Weg machen. Stars ohne Allüren und zum »Anfassen« dann auch in den Pausen bei herrlichem Wetter im Garten des ARGE Beisls.

Ein an allen Tagen zahlreich erschienenes, interessiertes Publikum sorgte für die richtige Stimmungskulisse und ließ sich mit Lehrenden und TeilnehmerInnen von einer ungeplanten »Zugabe« überraschen. Vom kreativen Output angezogen fanden sich New Yorker Musiker aus der Reihe ZEITFLUSS ein. Auf der Suche nach Live-Musik keimte bei ihnen gerade der Verdacht auf, dass Salzburg in der Richtung nichts zu bieten hätte (!), als ein zufälliges Treffen diese Annahme Lügen strafte, und sich die New Yorker Jungs bei der abendlichen Session ein wenig für ihren Auftritt warmspielten.

Die erfolgreiche 2. Auflage rechtfertigt jedenfalls den Wunsch vieler TeilnehmerInnen nach einer zeitlichen und personellen Ausdehnung des Internationalen Jazzseminars, das sich so auch in den kommenden Jahren als fixe Einrichtung im kulturellen Sommerangebot Salzburgs etablieren wird.