september-oktober 1999

Didi Neidhart
titel

Neues vom Umbau

Die Vorgeschichte: 1997 prüfte das städtische Kontrollamt den baulichen Zustand des Kulturgeländes Nonntals und kam dabei zu einem vernichtenden Ergebnis. Aufgrund des allgemein schlechten Bauzustands sei eine Sanierung des Gebäudes unumgänglich, sollen behördliche Auflagen erfüllt werden können und im Kulturgelände Tätige nicht körperlichen und gesundheitlichen Schäden ausgesetzt werden. Daran, dass es soweit gekommen ist, hat die Stadt Salzburg als Vermieterin des Objekts großen Anteil - wurde doch seit der notdürftigen Adaption und Renovierung der ehemaligen HTL-Werkstätten 1985/86 von Seiten der Stadt so gut wie nichts in den Erhalt des Gebäudes investiert.

Mittlerweile sind die Signale aus den zuständigen Magistratsbüros zwar freundlicher, von wirklich verbindlichen Zusagen kann jedoch immer noch nicht gesprochen werden. Wobei es natürlich wieder einmal um das liebe Geld geht. Zwar seien die 40 Mio. öS für die vom Kontrollamt vorgeschriebene Generalsanierung so gut wie sicher, jedoch werden die für die dringend notwendige Erweiterung des Raumangebots veranschlagten 15 Mio. öS immer mehr zu einem Politikum zwischen den ressortzuständigen Stadt- (Schaden) und Landpolitikern (Raus). Die Schaffung neuer Räume für NutzerInnengruppen (Ateliers, Probe- und Workshopräume für bildende und darstellende KünstlerInnen, für MusikerInnen und TänzerInnen, Arbeitsräume für Multimedia-Art, public acces, freie Radios, projektbezogene Produktionen) würde nicht nur neuen Initiativen und Gruppen zugute kommen (wie derzeit im »Container-Dorf« vor dem Kulturgelände anhand von subnet und der Radiofabrik als Provisorium zu begutachten ist), sondern wäre auch Garant für eine lebendige Kulturlandschaft, die sich durch intermedialen Gedankenaustausch, verstärkte Kooperationen und einer gemeinsamen public-access-Area als öffentliche Präsentationsfläche auszeichnen würde. Zudem käme eine gemeinsam nutzbare Infrastruktur unter einem Dach der öffentlichen Hand weitaus günstiger als mehrere in der Stadt verteilte Arbeitsplätze.

Für Herbst sind jedenfalls neue Gespräche geplant. Hoffentlich nicht wieder unter dem Motto »Es wird einmal«.