april-mai 2003

Heinz Kaiser
geschaut

Noch schöner

„Für den Esel ist die Eselin das Schönste.“ – Teil 2 (Epicharm, griechischer Komödiendichter der Antike)

Die aktuelle Produktion des Kunstbetriebs zeigt sich als ein Dschungel von Stilen, Richtungen und Tendenzen. „Im Prinzip ist alles möglich“ (Arthur Danto), lautet die lapidare Formel. Nach einem Jahrhundert, in dem die Triebkraft der Kunst die Zerstörung des Schönen war, ist nun auch wieder die Herstellung von augenscheinlich schönen Werken zu beobachten. Doch stellt dies für den Künstler von heute nur eine von vielen Alternativen dar, ebenso kann er die Schönheit ignorieren oder attackieren.

In der auf über zwei Jahre angelegten Ausstellungsreihe „Was aber ist das Schöne?“ des Kulturvereines Schloss Goldegg geht es in den folgenden zwei Durchgängen mit dem Titel „noch schöner“ bzw. „am schönsten...“ um Ironie, Humor und Kitsch, um das Trügerische des Schönen sowie um das Spiel mit dem klischeehaft Schönen. Wie immer gilt: Was sich auf den ersten Blick als unattraktive Arbeit zeigt, könnte sich bei intensiverer Auseinandersetzung als ästhetisch signifikant und konzeptuell bemerkenswert herausstellen – und vice versa.

Sosehr die Ausstellungsthematik die beteiligten Künstler eint, sosehr unterscheiden sie sich durch den medialen Einsatz (Fotografie, Malerei, Zeichnung, Video, Plakat und Installation) und ihre divergenten künstlerischen Intentionen.

„Noch schöner“ – Eröffnung am Freitag, 25. April 2003 nach dem Vortrag von Peter Mahr „Schönheit und Erhabenheit“ mit Bellevue Bildkombinat, Bogdan Pascu, Erich Gruber und Marcel Odenbach.

„Am schönsten...“ – Eröffnung am Freitag, 18. Juli 2003 nach dem Vortrag von Patrick Werkner „Kunst und Kitsch“ mit Andrew Phelps, Mischa Reska, Fritz Rücker und Wilhelm Scherübl.