april-mai 2003

Doc Holliday
gelinkt

Geheim, gemein, gefährlich

Einige unverzichtbare Informationsquellen über die Aktivitäten des US-Geheimdienstes CIA

Bei Redaktionsschluss dieses »kunstfehler« standen die „Wüstenstürmer 2“ noch in ihren sandigen Startlöchern. Darunter Einheiten der wegen ihrer subtilen und dezenten Vorgangsweise weltweit beliebten Central Intelligence Agency (CIA). Die systematische Verschränkung von geheimdienstlichen Operationen und organisierter Kriminalität und Drogenhandel zieht sich durch die gesamte Wirkungsgeschichte „der Firma“. Im Internet bieten sich jenseits aller paranoiden Verschwörungstheorien gute Möglichkeiten, dieses Treiben nachzulesen und anhand von Quellen, die etwa von US-Senatsuntersuchungsausschüssen in den 70er und 80er Jahren ganz hochoffiziell – und jeglicher kommunistischer Propaganda unverdächtig – ermittelt wurden, zu überprüfen. Da in Zeiten des herrschenden Hurra-Patriotismus die homogenisierten Mainstream-Medien durchwegs auf kritische Einwürfe verzichten, bildet das Netz die ideale Gegenöffentlichkeit.

Zur Kriminalgeschichte der US-Politik forschte auf seriöse Weise das Magazin „Covert Action“, das im Internet unter www.covertaction.org noch bis zum Krieg gegen Serbien aktuelle Analysen lieferte. Derzeit wird die Seite schon wieder (oder noch immer?) neu gestaltet –und liefert keine aktuellen Informationen. Seit sechs Jahren (und bis zum heutigen Tage) aktiv sind die Aufklärer bei www.counterpunch.org: kluge Artikel gegen Kriegsmaschine und Big Business, mit informativen Links. So etwa zum CIA Electronic Documents Release Center (www.foia.ucia.gov) – wo Original-Dokumente des CIA einsehbar sind, sowie zur größten öffentlich zugänglichen Sammlung an Akten, die die US-Bundespolizei FBI über vermeintliche Gegner des American Way of Life angelegt hatte. Wichtige Beiträge zum Thema bringt auch immer wieder die liberale Zeitschrift „The Nation“, die unter www.thenation.com nachgelesen werden können. Das deutsche Standardwerk zu den kriminellen Machenschaften der Geheimdienste stammt vom ehemaligen SPD-Staatssekretär im Verteidigungsministerium Andreas von Bülow („Im Namen des Staates“). Ein Interview mit ihm findet sich auf der Webseite des freien Journalisten Jürgen Elsässer (www.juergen-elsaesser.de).