dezember 2002 - jänner 2003

Andrea Marchner-Bertignol
kommentar

Gender Mainstreaming – was ist das?

gender = soziales Geschlecht

Die englische Sprache unterscheidet zwischen „sex“ als biologischem Geschlecht und „gender“ als sozialem Geschlecht. Während Sex als unveränderliches biologisches Faktum betrachtet wird, ist Gender eine soziale Konstruktion und veränderbar. Geschlechterdifferenz wird sozial hergestellt und in der Interaktion zwischen Frau und Mann ständig konstruiert und auftrecht erhalten.

mainstreaming = zum Hauptthema machen

Das Sonderthema – unterschiedliche Lebenswelten von Frauen und Männern – wird zum Hauptthema.

Gender Mainstreaming heißt, bei allen Planungs- und Entscheidungsschritten zu überprüfen:

• wie sieht in dem betreffenden Bereich das Geschlechterverhältnis aus?

• wie wirkt sich die geplante Maßnahme auf die Situation von Frauen und Männern aus?

• wie kann ein Beitrag zur Gleichstellung geleistet werden?

Methode: 5 RRRRRs = Anwendung von GM

Repräsentation: Verteilung der Geschlechter bei bestimmter Fragestellung? • Ressourcen: Wie sind Ressourcen verteilt z.b. Geld, politische wirtschaftliche Macht, Know-How, Zugang zu Ausbildung, Technologien, Netzwerken, ..? • Rechte: Bestehen gleiche Rechte für die Geschlechter? • Realitäten, Normen, Werte: Zuschreibung bestimmter Fähigkeiten, Einstellungen, Verhalten zu einem bestimmten Geschlecht • Resultat: Ergebnisse

GM ist eine Hülle, die erst mit Inhalten gefüllt werden muss, die nach dem jeweiligen

Praxisfeld immer verschieden sind.