dezember 2002 - jänner 2003

kommentar

Zitiert

Hans Moser

Rektor der Universität Innsbruck

„Ich finde, dass Subventionen für eine private Universität vergeudetes Geld sind. Es gibt in Österreich mit den derzeitigen Standorten ein ausreichendes Angebot sowohl für die Lehre als auch für die Forschung. Und so gut ausgestattet sind unsere Universitäten nicht, dass man sie jetzt duplizieren müsste. Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass ein Bundesland auf die Dauer eine medizinische Universität finanzieren kann. Bei uns in Innsbruck gibt es seit kurzem neben der öffentlichen auch eine private medizinische Universität, die massiv gefördert werden muss. Und einige Leute im Land sind nicht mehr sehr glücklich damit.“

Gilbert Reibnegger

Rektor der Universität Graz

Das Argument, dass mit einer weiteren medizinischen Universität die Gesundheitsversorgung der Bevölkerung gesichert werden soll, greift für mich nicht. Wir haben drei funktionierende Universitäten, an denen viel und gut geforscht wird. Wenn man die Forschung ankurbeln will, muss man dort mehr Geld reinstecken. Doch was passiert? Wir werden ständig gekürzt. Weil aber in Österreich die heilige Kuh des unbeschränkten Hochschulzugangs da ist, müssen wir irgendwie herumwurschteln. Die Förderung von so genannten privaten Universitäten ist nur eine weitere Facette in der skurrilen Bildungslandschaft Österreichs.

Peter Skalicky

ehemaliger Vorsitzender der Rektorenkonferenz

„Sicher ist eine medizinische Fakultät in Salzburg eine Konkurrenz für andere Universitätsstandorte in Österreich. Was den finanziellen Aspekt betrifft, so hat es die Medizin zwar leichter als andere Disziplinen, um an Sponsoren heranzukommen. Dennoch wird es auch für Salzburg auf die Dauer sehr schwer werden, ordentliche Forschung zu betreiben. Es ist ein Irrtum zu glauben, dass die Universitäten nicht in einem Konkurrenzkampf stehen, es gibt ausgezeichnete Institute etwa im süddeutschen Raum. Aber wenn Salzburg das will – ich wünsche alles Gute.“