oktober-november 2002

Thomas Neuhold
zu gast

Daniel »dag« Glattauer

Am 29. April dieses Jahres überbrachte »Standard«-Kolumnist Daniel »dag« Glattauer seiner Fangemeinde im »Einserkastl« folgende – schlechte – Nachricht:

„Liebe Leserinnen und Leser, heute ergibt sich für mich die Gelegenheit, Ihnen etwas »in eigener Sache« mitzuteilen. Eigentlich müsste es ja stets »in meiner eigenen Sache« heißen. Denn, wessen Sache auch immer sie ist, sie ist niemals nur ihre eigene Sache. Sie genügt sich nämlich nicht selbst. Sie braucht jemanden, der sie für ein Anliegen in Anspruch nimmt.

Zu einer eigenen Sache gehören aber nicht nur zwei – die Sache, und der, der sie zu seiner Sache macht –, sondern auch jene, an die sie herangetragen wird. Im konkreten Fall gehört sie auch Ihnen. Somit ist diese eigene Sache erstens meine eigene Sache und zweitens auch unsere gemeinsame eigene Sache, sonst könnte ich sie ja für mich behalten.

Ich hoffe, Sie sehen, worauf die eigene Sache hinausliefe, hätte ich nicht eine bestimmte, die ich Ihnen gerne mitteilen möchte. Hiermit verspreche ich Ihnen: So einen Schwachsinn werden Sie in den nächsten Monaten zu Beginn der Woche hier nicht mehr lesen. Bis Ende Oktober fällt montags »dag« aus. Kollege »RAU« ist so freundlich, die Glosse zu bestreiten. Ich ziehe mich vorübergehend zu »einer eigenen Sache« zurück. Der Freitag-»dag« wird Ihnen und mir während dieser Zeit erhalten bleiben.“

Bei der von ARGE und »kunstfehler« veranstalteten Lesung am 25. September dann die gute Nachricht: Ab November ist »dag« wieder voll da! Glattauer beendet sein selbsterwähltes Eremitendasein im Waldviertel und kehrt in die »Standard«-Redaktion in der Wiener Herrengasse zurück. Das Publikum dankte es mit Applaus.