oktober-november 2002

Jan Carlsen

Ein Bild sagt mehr als tausend Worte

So wurde der Magistratsjurist Bernd Huber vom Salzburger Pressephotograph Michael M. Vogl beim Vortrag des exil-russischen Pseudohistorikers Viktor Suworow am 21. Mai vergangenen Jahres abgelichtet. Von den Anfeuerungsrufen des FP-Politsekretärs Franz Spitzauer unterstützt, attackierte der Milizsoldat in Uniform mehrere Demokraten, die an der Uni Salzburg gegen den unappetitlichen Auftritt des Rechtsextremisten protestierten.

Das Ergebnis war nicht mehr, aber freilich auch nicht weniger, als das strafrechtlich relevante Delikt „Körperverletzung“: „Mag. Huber erschien in Begleitung von Dr. Musey (Rechtsanwalt; Anm. d. Red.), er übernahm grundsätzlich die Verantwortung für die Körperverletzung an Herrn J. (Name der Red. bekannt) und schloss nicht aus, dass er auch Herrn H. (Name der Red. ebenfalls bekannt) verletzt hätte.“ Soweit das vom Verein für Bewährungshilfe aufgenommene Protokoll. In diesem ist auch nachzulesen, dass der feine Herr Huber einer Vorstrafe über einen außergerichtlichen Tatausgleich und einige Euro an die Republik knapp entgangen ist.

Heute kann Huber wieder lachen. Körperverletzung hin, Körperverletzung her, Rechtsextremistenauflauf hin, politisch motivierte Körperverletzung her: Huber arbeitet seit einigen Wochen als politischer (sic!) Sekretär bei VP-Vizebürgermeister Karl Gollegger.

Bedarf es also schlagkräftiger Argumente, um in der Stadt-VP etwas zu werden, fragen wir uns erschreckt. Wahrscheinlich nicht unbedingt. Es schadet aber offensichtlich auch nicht. Bleibt uns zur historischen Ehrenrettung der Volkspartei nur noch eines zu sagen: Unter’m Figl hätt’s des net geben!