oktober-november 2002

editorial

Liebe Leserinnen! Liebe Leser!

Es ist vorbei! Nach zweieinhalb Jahren ist die Rechtsaußenregierung gescheitert. Am 24. November ist Abwahltag!

Die Freude der österreichischen DemokratInnen über das vorzeitige Ende der blau-schwarzen Koalition ist verständlich. Jeder Tag war einer zuviel. Allzuviele Freudentänze verträgt’s freilich nicht. Die Rechtsaußenkoalition ist ja nicht am Massenwiderstand demokratischer Initiativen, Gewerkschaften, SozialdemokratInnen oder Grünen zerbrochen. Die Bundesregierung der Wende nach ganz ganz rechts wurde durch den Widerstand der Ultrarechten aus den eigenen Reihen gekippt. So schaut’s aus in Österreich.

Wer geglaubt hat, die FP-Regierungsbeteiligung würde zu einem Katalysator für eine breite demokratische Bewegung, hat sich getäuscht. Die Strohfeuer sind rasch erloschen. Und wer geglaubt hat, die ÖVP würde sich nach dem Putsch von Knittelfeld auf ihre christlich-demokratischen Wurzeln besinnen, hat sich ebenfalls – zumindest teilweise – getäuscht. Machttaktiker und Stahlhelmfraktion gemeinsam haben in den Parteigremien immer noch eine satte Mehrheit. Und schließlich: Haben Sozialdemokraten und Grüne aus den Fehlern der letzten Jahre gelernt? Mal sehen. Grundsätzlich gilt wohl auch hier: Freuen wir uns nicht zu früh!

Vorerst aber heißt es einmal: ... und tschüssel

-die red.-

PS.: Der Postfuchs leidet unter der Sparpolitik, daher sind Teile der September-Ausgabe verspätet zugestellt worden. Der nächste »kunstfehler« erscheint am 1. Dezember.