september 2002

Thomas Randisek
gelinkt

www.telepolis.de

oder: Ein Branchenprimus gönnt sich was

Der Verlag Heinz Heise ist ein deutscher Medienmulti, der mit »c't« – dem Magazin für Computertechnik (http://www.heise.de/ct/) die Standard-Technik-Zeitschrift im deutschsprachigen Raum publiziert. Alleine diese Zeitschrift hat ein rund 80-köpfiges Team. Weiteres Flagschiff des Verlages ist das IT-Profimagazin »iX«, die Zeitschrift für Internet, Intranet, Netzwerke, Betriebssysteme und Client-Server-Computing – sie zählt zur Pflichtlektüre des professionellen Informationstechnikers (http://www.heise.de/ix/).

Kurzum: wer die Online-Seiten des Heise Verlages besucht, findet diesbezüglich eine Daten- und Informationsmenge, die nur schwerlich an einem Tag zu beackern sein wird. Wer gezielt sucht, wird aber schnell fündig, die Oberflächengestaltung ist zwar optisch „na ja“, in der Funktion aber topp! Besonders hingewiesen sei auf ein Produkt des Konzerns, das angesichts derartiger medialer Potenz auch berechtigten Skeptikern der Monopolkonzentration Freude machen wird.

»Telepolis« (www.telepolis.de) ist gleichsam das »Spielbein« des Verlages. »Telepolis« war die erste reine deutschsprachige Online-Netzzeitung, und die überzeugt mit einem guten Mix aus gesellschaftlichen, politischen und kulturellen Themen. Die kritische Einschätzung der Technik – also dem Medium, in dem man publiziert – das ist eine der Stärken der online-Netzzeitung. Analysen aller Formen des Netzmissbrauches – Stichwort Bespitzelung – Fragen der persönlichen Netzsicherheit, Informationsbeschränkung und Fragen des Copyrights nehmen einen zentralen Stellenwert ein. Technischer Zauber hilft eben nicht immer in kritischen Lebenslagen – so die Überzeugung der Redaktion. Besonders empfehlenswert ist hier die Artikelsammlung zum Abhörsystem ECHELON. Die Textsammlung über das globale US-Lauschprogramm darf zum profundesten und umfangreichsten im deutschsprachigen Raum gezählt werden.

Diese ganze Themenpalette auf Basis von kritischem Journalismus – diese medienpolitische Maßnahme leistet sich ein Branchenprimus.