märz 2002

geschaut

Mahnmale

Im Schnittpunkt von Öffentlichkeit, Kunst und Erinnerung

Symposion, Freitag, 12. April 2002, 14.00 - 21.00 Uhr in der Galerie 5020, Sigmund-Haffner-Gasse 12, 1. Stock

Die 60er und 70er Jahre waren von einem Misstrauen gegenüber einem allgemein verbindlichen Geschichtsbild geprägt. Seit annähernd drei Jahrzehnten jedoch wird in Österreich und vor allem auch in Deutschland die Auseinandersetzung mit der Geschichte des »Dritten Reiches« in vielen Bereichen forciert, was vielleicht auch auf ein ganz spezifisches Zusammentreffen von Erfahrungen einer Generation mit den Bedürfnissen der nächsten Generation zurückzuführen ist.

Dieses Symposion thematisiert in unterschiedlichen Beiträgen die Frage, wie Gedenken gestiftet, bewahrt und kultiviert werden kann und welche Rolle dabei der Kunst, den KünstlerInnen zufällt. Was wird von der Kunst erwartet, was an sie delegiert? Darf dabei die Kunst noch als Kunst auftreten? Können Symbolisierungsweisen zu Aktivierung und Einbindung in Lebensvollzüge beitragen oder wird das Gedenken über Mahnmale institutionalisiert? Wie kann verhindert werden, dass das Mahnmal als »Schlussstrich unter die Geschichte« interpretiert wird? Wie verhält sich eine »öffentliche Erinnerungstextur« zu einer privaten Verarbeitung, wie das Gedenken zu Erinnern?

In fünf Vorträgen (Thomas Zaunschirm, Renata Stih, Oliver Marchart, Markus Wailand und Jochen Gerz) werden am Nachmittag unterschiedliche Aspekte des Denk- und Mahnmaldiskurses erörtert, anschließend wird eine Podiumsdiskussion den Salzburger Wettbewerb zur Errichtung eines Mahnmales am Bahnhofsvorplatz erläutern.

Zeitgleich zum Symposion werden in den Räumlichkeiten der Galerie 5020 von der Jury ausgewählte Wettbewerbsbeiträge (39 Projekte) ausgestellt.

Organisation und Programmauskunft: Hildegard Fraueneder, Galerie 5020,

Tel: 0662/84 88 17, galerie5020@aon.at