jänner-februar 2002

Didi Neidhart

It's Open!

Der »Jazzit:Musik:Club« bereichert ab Jänner das musikalische Programm der Mozartstadt

Unter dem Titel »JazziT« haben Andreas Neumayer und Susanne Ehl in den letzten Jahren so etwas wie Pionierarbeit in Sachen grenzüberschreitender Musikgenüsse geleistet. Das eher enge Korsett »Jazz« wurde Richtung neuerer, durchaus aber auch jazzgeerdeter Strömungen geöffnet. Und das mit Erfolg. Rückblickend kann gesagt werden, dass dieses Konzept (»Jazz« sowie seine aktuellen Spielformen bzw. Styles/Genres wie Trip Hop, Electronica, Jungle/Drum'n' Bass, etc. als heterogenes Ganzes zu präsentieren) aufgegangen ist. Was natürlich die Erwartungen für den neuen Club auch in die Höhe schraubt. Dazu Neumayer/Ehl: „Natürlich wollen wir dieses Konzept weiter entwickeln. Es ist uns wichtig, ein jüngeres Publikum wieder für Jazz zu interessieren und unserem Stammpublikum das Hineinschnuppern in neuere Strömungen zu ermöglichen. Hauptsächlich werden wir unsere Schwerpunkte weiter verfolgen: Jazz- und Avantgardekonzerte, die Musiksalons am Sonntag um 17 Uhr, die Präsentation Salzburger Musiker sowie DJ- und Elektronikprojekte.“

Wobei neben dem traditionellen Konzertbetrieb auch Videos zu Musikthemen wie Live-Aufnahmen vor Publikum geplant sind.

„Wir hoffen, dadurch Begegnungen musikalischer und persönlicher Art zwischen Gastmusikern und Salzburger Musikern ermöglichen zu können. Wir haben immer versucht, Trennlinien zu überwinden. Wünschen würden wir uns, dass der Club ein Platz wird, wo Menschen sich begegnen können, die an Musik interessiert sind, egal welches Alter, welche Nationalität. Die Lage des »Jazzit:Musik:Clubs« in der Elisabethstraße finden wir in diesem Zusammenhang besonders reizvoll. Der Club soll Musikern zu günstigen Konditionen über mehrere Tage die Möglichkeit bieten, Produktionen einzuspielen. Das Publikum wird diese Arbeitssituationen zum Teil live miterleben können. Wir wollen auch Jugendliche mit innovativen Ideen bei der Verwirklichung ihrer musikalischen Projekte unterstützen.“

Musik soll hier nicht nur präsentiert werden, sondern auch geschehen und entstehen.

Bleibt nur zu hoffen, dass die ganze Sache nicht wieder am Geld scheitert. Denn, so Neumayer/Ehl abschliessend: „Um ein regelmäßiges Programm mit ein bis zwei Konzerten in der Woche machen zu können, werden weitere finanzielle Mittel nötig sein. Seit 20 Jahren passiert fast die gesamte Arbeit bei »Jazzit« ehrenamtlich. Zumindest eine Teilzeit-Bürokraft muss angestellt werden, um halbtags das Kundenbüro besetzen zu können.“