jänner-februar 2002

editorial

Liebe Leserinnen! Liebe Leser!

Auszeichnungen und Ehrungen sind so eine Sache. Zum einen drücken sie eine Wertschätzung für eine Person, eine Institution aus; andererseits werden sie beinahe ausschließlich für Geleistetes, Erreichtes, jedenfalls für Vergangenes vergeben und so haftet ihnen – oft ungewollt – immer etwas Posthumes an, ungefähr so wie Leichengeruch etwas leicht Süßliches mit sich trägt.

Dass die ARGE-Kulturgelände Nonntal in der vom »Salzburger Fenster« erstellten »Liste der Top-100 SalzburgerInnen 2001« auf Platz neun steht, ist zwar auch eine Anerkennung für bisher Geleistetes, die Jury-Begründung kann aber durchaus auch als Auftrag für die Zukunft verstanden werden: „Die ARGE steht für eine verdienstvolle, multimediale, spartenübergreifende, innovative Kulturarbeit gegen den Mainstream.“ Vielleicht darf man die prominente Platzierung auch ein bisschen als Solidarisierung mit der ARGE gegen die permanenten An- und Untergriffe von rechtsaußen verstehen.

Abgesehen von der ARGE hat die Liste 2001 aber auch noch andere bemerkenswerte »Highlights«: Mit Edith Tutsch-Bauer (1) und Johanna Maier (2) wird sie von zwei Frauen angeführt. Dahinter rangieren der kritische Publizist Karl Markus Gauß (3) und – auch ein Zeichen von Solidarität – der immer wieder von beamteter und politischer Seite in Frage gestellte »Asfalter« (4) sowie Birgit Buchinger und Ulli Gschwandtner (5) für ein bereits von der Akademie der Wissenschaften ausgezeichnetes Forschungsprojekt in Sachen Frauengesundheit.

Wir gratulieren!

die red.