september-oktober 2001

Thomas Neuhold
editorial

Liebe Leserinnen! Liebe Leser!

Das wollen wir Ihnen/Euch nicht vorenthalten: »Sparen beginnt im Kleinen - ÖVP fordert Wirtschaftlichkeit.« So übertitelte der Pressedienst des Salzburger VP-Gemeinderatsklubs im Juli eine Aussendung von VP-Gemeinderätin Susanne Seyer in Sachen Vergabepraxis in der Magistratsverwaltung. Jetzt zu sagen, es wäre schön, wenn sich die Haltung der geschätzten Frau Gemeinderat in der ÖVP durchsetzte, »im« Kleinen und nicht wie es die VP so oft vorhüpft »bei« den Kleinen zu sparen, ist billige Polemik.

Apropos billig - ein schönes Beispiel zum Thema: Wie kann es sein, dass in der Ressortverantwortung von Seyers Parteifreund Karl Gollegger PR-Rahmenverträge über drei Millionen abgeschlossen werden, obwohl die Stadt mit dem hervorragend arbeitenden Info-Z selbst eine eigene PR-Stelle hat? Ist es wirklich notwendig, dass Pressekonferenzen des Ressortchefs von einer privaten Agentur abgewickelt werden? Warum wurde pro Pressetermin der nicht gerade marktübliche Preis von 50.000 Schilling vereinbart und erst einiges später auf 35.000 Schilling reduziert?

Und weiter: Was machen eigentlich die Fremdenverkehrsbetriebe? Gehört die Betreuung von ReisejournalistInnen nicht in deren Repertoire? Ist es nur Zufall, dass ausgerechnet die als VP-nahe geltende Agentur »Publico« den Auftrag ergattert hat? Schlussendlich: Hätte man hier nicht »im Kleinen« einige Hunderttausender einsparen können?

Fragen wird man wohl noch dürfen, meint die red.