mai 2001

Michael Bilic
kommentar

Veränderungen in der Kinolandschaft

Cinemaxx, Cineplexx, Megaplexx: so nennen sich die neuen Paläste des Films. Österreich und besonders Salzburg blieb von diesen Veränderungen lange verschont. In Kürze wird nun in Salzburg das zweite Großkino eröffnet werden.

Viele heimische Kinos haben auf die absehbaren Entwicklungen nicht oder nur ungenügend reagiert und wurden so von den Umwälzungen überrollt. Im Zuge der Errichtung der Plexe sind der größte Teil der Landkinos verschwunden, in den Städten mussten die meisten, auch arrivierte Häuser schließen.

Man darf die Prognose wagen, dass die beiden noch verbliebenen Salzburger Stadtkinos Elmo und Mozart schwer gefährdet sind und nach realistischer Einschätzung über kurz oder lang zusperren müssen.

»DAS KINO« hatte sich 1999 angeboten das Central zu retten. Die Übernahme scheiterte am politischen Desinteresse und an den hohen Kosten. In Innsbruck und Linz dagegen wurden die kommunalen Kinos ausgebaut. Innsbruck besitzt mit dem »Cinematograph« inzwischen zwei Kinos mit drei Leinwänden und Linz mit dem »Moviemento« zwei Kinos mit vier Leinwänden. So konnten sowohl das künstlerische Programm vielfältiger gestaltet als auch weitere Besucher gewonnen werden. Der Bedarf an »innovativem Programm« und einer »Alternative« ist jedenfalls gewachsen.

Einziger Lichtschimmer für die »alten« Stadtkinos bleibt, das hat die Erfahrung gezeigt: Gelingt es ihnen die Multiplex-Konkurrenz zwei, drei Jahre zu überleben, so haben sie eine reelle Chance Besucher zurückzugewinnen. Eine ganz wichtige Rolle spielt dabei das »Ambiente«, eine eigene Programmlinie und eine hohe Aufführungsqualität. Denn es gibt eine große Anzahl von Besuchern, die, nach der anfänglichen Euphorie, der »Cola-Popcorn-Atmosphäre« in den Multiplexen nicht mehr so viel abgewinnen können und den Weg zurück in »ihr kleineres persönliches« Kino in der Innenstadt finden.

Michael Bilic

(Geschäftsführer von „Das Kino“)