widerst@nd!

Nachrichten richten bekanntlich die »Wirklichkeit« nach. Was das in »Formil«-Zeiten bedeutet, könnte durchaus noch die Spitzfindigkeit jenes Richters in Key West übertreffen, der angesichts eines in Zementpatscherln aus dem Meer gefischten Toten auf »Selbstmord« entschied. Jedenfalls ist es gerade seit der vielbeschworenen »Wende« eklatant, was alles NICHT in den Medien gebracht wird. Nicht nur deshalb hat sich kurz nach dem Antritt der FPÖVP-Regierung mit »MUND« ein »medienunabhängiger Nachrichtendienst« im Netz installiert. Angetreten mit dem Ziel »unzensurierte und möglichst rasche Information über gesellschaftspolitisch relevante Termine, Hinweise und Diskussionsbeiträge zu Widerstand und Antirassismus sowie verwandten Themen« für alle zugänglich ins Netz zu stellen, gehört »MUND« mittlerweile zu den wohl wichtigsten »alternativen« Info-Plattformen eines im und durch das Netz organisierten Widerstandes. Dass es dabei – nach knapp einem Jahr – immer noch beinahe täglich Ausgaben gibt, ist schon an sich eine Leistung. Was »MUND« nicht zuletzt auch den »Austrian Web Resistance Award« für bis zu 5.000 LeserInnen täglich einbrachte.

Neben Ankündigungen und Berichten von Pressekonferenzen, Diskussionen und Aktionen gibt es auch Protestadressen gegen die Zerstörung der Buddhastatuen durch die Taliban, Prozessberichte sowie Spezialrubriken wie »Solidarität Weltweit« und Jobangebote.

Dabei erfährt man u.a., dass sich Anfang März in Rom eine neue Rechtsaußen-Partei mit Namen »Partito liberal-popolare in Europa con Haider« gegründet hat oder bei einer Vorführung von Leni Riefenstahls »Triumph des Willens« im Wiener Filmmuseum Gottfried Küssel erschien und trotz (eh beschämend geringer) Proteste nicht des Saals verwiesen wurde.

Zwar scheuern manche Diskussionen oft extrem haarscharf an der guten alten Tradition sektiererischer linker Selbstzerfleischungen entlang. Dafür erfahren wir aber auch, dass es ein autonomes und unabhängiges Komitee »Ottakring gegen Schwarzblau« gibt.

Beiträge ohne Attachments an: widerstand@no-racism.net

Täglich im Web unter: http://www.no-racism.net/MUND

Aktuelle Termine: Tel.: 589 30 22 12 (Demoforum)