september-oktober 2000

Thomas Neuhold
leitartikel

Wer folgt der Nachfolgerin?

SPÖ-Landesparteichef Gerhard Buchleitner denkt ans Aufhören. Nach gut zwei Jahrzehnten Regierungsarbeit – zuerst in der Stadt und nach Wolfgang Radlegger als Landeshauptmannstellvertreter – eine verständliche Überlegung. Verständlich auch, weil Buchleitner als erfolgreicher Parteichef in die lokale Geschichte der SPÖ eingehen würde und nicht erst zum Rücktritt gedrängt werden müsste. Bekanntlich ist ja das rechtzeitige Aufhören eine politische Kunst, die viele nicht beherrschen. Bestenfalls die Sorge, ÖVP-Landeshauptmann Franz Schausberger würde einen Führungswechsel an der SP-Spitze zu einem fliegenden Wechsel zur FPÖ nutzen, könnte Buchleitner doch noch zum Weitermachen bewegen.

Gelingt es aber, die schwarz-rote Landeskoalition stabil zu halten, wird in angemessener Zeit vor den Landtagswahlen 2004 Landesrätin Gabi Burgstaller in Buchleitners Fußstapfen treten. Dass sie derzeit davon noch nichts wissen will, ist wohl nur eine der üblichen rituellen Übungen. Die ehemalige Konsumentenschützerin ist das politische As im Ärmel der Salzburger SozialdemokratInnen.

So weit, so klar. Das eigentliche Problem der

SPÖ ist die Frage: Wer folgt der Nachfolgerin auf den dann vakanten Posten? Die Personaldecke ist nicht gerade mächtig. Im Gegenteil: Führende Vertreter des einst so mächtigen Gewerkschaftsflügel haben sich im brutalen Nachfolgekampf um den Chefsessel der Arbeiterkammer selbst demontiert. Unbequeme Vordenker wie der ehemalige Landtagsmandatar Klaus Firlei wurden abgesägt und die ehrgeizigen Jungen der Sekretärsebene sind wohl noch zu jung.

Dass Landesparteigeschäftsführer Stefan Prähauser in den Nationalrat wechseln wird und auch Klubchef Walter Thaler nachgesagt wird, bei den kommenden Wahlen nicht mehr antreten zu wollen, macht die Sache für die SPÖ nicht gerade leichter. - tom -