september-oktober 2000

editorial

Liebe Leserinnen! Liebe Leser!

Als ein "kunstfehler"-Mitarbeiter vor wenigen Wochen in der Löwelstraße - dem Sitz der Bundes-SPÖ - antanzte, um mit SPÖ-Bundesvorsitzendem Alfred Gusenbauer und seiner Stellvertreterin Landesrätin Gabi Burgstaller über die Zukunft der SPÖ zu sprechen, stellte Burgstaller ihrem Chef den "kunstfehler" mit den Worten vor: „Das sind die, die uns immer wieder auf die Zehen steigen. Manchmal ein bißchen zuviel.“ Das Lob des unbequemen Journalismus nehmen wir gerne an.

Die unbequemen Medien waren übrigens auch Thema des diesjährigen Forum Alpbach. Dort referierte "Standard"-Herausgeber Oscar Bronner in seiner Funktion als stellvertretender Präsident des "Verbands Österreicher Zeitungen" zur blauen Medienpolitik. Bronners Eindruck von der neuen Regierung: Medien und Justiz sollen „gefügig gemacht werden“. Bronner erinnerte an die Ankündigung Haiders, „man werde in den Redaktionsstuben schon für Ordnung sorgen, wenn man einmal an die Macht kommt.“ O-Ton des "Standard"-Chefs: „Die Geschichte beweist, dass man Ankündigungen von Politikern dieses Zuschnitts nicht belächeln, sondern ernst nehmen sollte.“

In diesem Sinn: Widerstand! die red.

P.S.: Wie aus dem Impressum ablesbar: Harald Schlömmer, langjähriger Mitarbeiter der ARGE-Nonntal und des "kunstfehlers" hat uns im Sommer verlassen. Die graphische Gestaltung liegt nun in den Händen von René Zechner.