mai 2000

editorial

Liebe Leserinnen!

Es ist schon einige Ausgaben her, dass in einer »kf«-Analyse das nahende »Ende der sozialen Demokratie« in Österreich prophezeit wurde. Unsere Ahnungen haben sich in den letzten Wochen mehr als bestätigt; nur, dass es so schnell geht, haben selbst die größten PessimistInnen in der Redaktion nicht vorhergesehen.

Nach welchen Ideen der von ÖVP und FPÖ betriebene Umbau der Gesellschaft funktioniert, haben wir in der Titelgeschichte darzustellen versucht . Sie beschäftigt sich mit dem Salzburger Franz Spitzauer; einem jener FPÖ-Ideologen, der auf Steuerkosten lebt und sich seit Jahren für die Bildung eines »Bürgerblocks« stark macht.

Themenwechsel: Teils heftige Reaktionen gab es auf unsere Geschichte in der März-Ausgabe über die prominenten Austritte aus dem Landeskulturbeirat und über die Kritik an diesem Gremium. Wir führen dieses Thema selbstverständlich weiter.

An dieser Stelle sei aber schon eines in Richtung jener, die den »kf« für diesen Bericht verbal heftig geprügelt haben, klar gestellt: Der Brauch, die ÜberbringerInnen der schlechten Nachricht zu köpfen, wurde spätestens mit dem Eintritt in die Neuzeit abgeschafft. Die Damen und Herren BeirätInnen sollten sich lieber überlegen, warum sich Leute aus diesem Gremium verabschieden und warum kein Mensch in Salzburg mitbekommt, wozu dieser Beirat gut sein soll. Den »kf« trifft hier wohl am wenigsten Schuld.

Termine: 1. Mai-Demo gegen schwarz-blau, Salzburg Bahnhofsvorplatz 11 Uhr.

Bundesweite Kundgebung am 27. Mai in Wien (geplant)

Widerstand! die red.