april 2000

Didi Neidhart
gehört

SOUL KITCHEN

Bekanntlich ist die Welt nicht gerade arm an Bands, die - mit oder ohne HipHop-Anleihen - der Musik der klassischen Soul- und Funk-Ära der späten Sechziger und frühen Siebziger die Ehre erweisen wollen. Dieser Aufgabe haben sich auch The Sugarman Three aus New York verschrieben und legen mit ihrem Debüt »Soul Monkey« (Desco/Strut) gleich einmal die Latte für ähnlich agierende Bands relativ hoch. Ihr ultraheisser Mix aus hartem Street-Funk (King Curtis lässt grüßen!), rauhem Stax-Soul und viel Sex-Appeal ist vollgepackt mit exzellenten Funk-Licks und schweren Grooves. Dazu kommt ein ungeschliffener, verschwitzer Soul-Keller-Sound, bei dem Funkyness nicht auf ein gefälliges, nostalgisches Revival reduziert, sondern als Raw Soul Power ins Heute versetzt wird. Wie es damals krachte und donnerte, davon legt hingegen der super zusammengestellte Sampler »Downtown Soulville! (Crypt) ebenso beredt wie obsessiv Zeugnis ab. Gerade weil die hier versammelten Acts eher »nur« Local Heroes schwarzer Radiostationen und Communities waren, sich also gleich überhaupt nicht nur einen Deut um sowas wie den (weißen bzw. Crossover-)Popmarkt kümmern mussten, geht es durchwegs gleich voll zur Sache. Und das heißt in diesem Falle unmissverständlich »Get on the dancefloor and shake ya thing!«