jänner-februar 1999

Didi Neidhart
gehört

JAZZ & FUNK CLASSICS

Die Frage nach jenen Orten, an denen sich Jazz momentan aufhält, gehört zu den Dauerbrennern in Diskussionen über aktuelle Musikentwicklungen. Wobei es Puristen nicht immer gerne hören, wenn sie auf »elektronische« Styles wie HipHop, Trip Hop, Drum & Bass und auch Techno (Detroit!) verwiesen werden. Aber auch für mit Jazz nicht ganz so intim vertrauten Fans oben angeführter Styles sind die vielfältigen Bezüge und Referenzen in Richtung Jazz nicht immer nachvollziehbar. Zum Glück gibt es neben diversen Samplern, die mit dem Begriff »Jazz« im Namen vor allem Kohle scheffeln wollen, auch solche, die sich mit geradezu musikarchäologischem Übereifer in die Materie stürzen. Zu erwähnen seien hier vor allem die Veröffentlichungen des Londoner Feinschmecker-Labels Harmless Records (Vertrieb EMV). Hier gibt es mit Samplern wie dem zwingenden »Africafunk« (»The Original Sounds Of 1970s Funky Africa«), dem epochalen »The Breaks« mit Originalversionen derzeit meistgesampelter Jazz-Grooves sowie der »Pulp Fusion«-Serie (vom eher dummen Namen nicht abschrecken lassen!), essenziellstes Material zwischen »1970 Funky Ghetto Jazz & Original Break-Beats From The Though Side«. Absolute Empfehlung!