Thomas Meinecke: Holz
Köln: Kiepenheuer & Witsch 1988
Der Schriftsteller ist mit einem Berlin-Stipendium beglückt worden, doch der quasi »literarische« Ausnahmezustand dieser Stadt, ihre Besonderheit, ödet ihn vor allem an. Im erfrischend prosaischen, dabei jedoch tiefschürfend treffsicheren Plauderton, der den vorgeblich gewichtigen, jammervollen Jargon zeitgenössischer Sprachkünstler weit hinter sich läßt, spinnt Meinecke, FSK- und Zündfunk-Autor, seine Bahnen durch die geteilte Stadt. Der letzte Satz löst, einem Paukenschlag gleich, das melancholische Geschehen in eine zirkushafte Farce auf.