jänner-februar 1996

wenn und aber

Und die Muschel, die hat Zähne...

Shell hat uns in ganzseitigen Inseraten ausrichten lassen, man habe die staatliche Ermordung des Schriftstellers Ken Saro Wiwa nicht verhindern können, denn Politik überlasse der Konzern den Regierungen.

So ist es. Nigerias herrschende Generäle machen mit den Petrodollars Politik, Genozid inbegriffen, wenn’s sein muß. Verwüstete Landstriche im Nigerdelta, Ölförderung auf Teufel komm raus, und wir sind entzückt über Gaspendelleitungen an den Tankstellen, damit auch gar nix mehr Teuflisches rauskommt in unserem sauberen Mittel-europa.

Dem Autor Saro Wiwa hat, ökonomisch betrachtet, nichts Besseres passieren können als ein spektakulärer Tod. Von den aktuellen Auflagen seiner Bücher durfte er als Lebendiger nur träumen. Gesungen soll er haben auf dem Weg zur Liquidation. Wie herrlich für unsere geballte Faust in der Hosentasche. Stellen wir doch eins seiner Bücher ins Regal neben den Gevatter Brecht, der dereinst gemeint hat, das wahre Verbrechen sei die Bank und nicht der Bankraub.

Und daß man nur die im Lichte sieht. Politik machen die Regierungen. Man sieht’s ja deutlich und überall.