jänner-februar 1996

kommentar

Kinder

Tageseltern, -mütter

Tagesmütter sind durch Kurse ausgebildete Frauen, die zumeist selbst Kinder haben und nicht mehr in ihren früheren Beruf einsteigen können oder wollen und in ihrer eigenen Wohnung weitere Kinder betreuen. Die Anzahl der Kinder richtet sich nach der Wohnungsgröße. Es gibt verschiedene Arten von Tagesmüttern: angestellte und freiberufliche. Angestellte findet man beispielsweise beim Tageseltern-Zentrum oder bei den Kinderfreunden. Diese sind sozialversichert und haben daher auch einen Pensionsanspruch. Freiberufliche stellt hauptsächlich das Salzburger Hilfswerk (eine ÖVP-nahe Organisation). Kritiker sehen in dieser Art der Beschäftigung, die Frauen weder eine Kranken- noch eine Pensionsversicherung bietet, eine Ausbeutung der Frauen. Prinzipiell eignen sich Tageseltern vor allem, wenn eine Betreuung zu ungewöhnlichen Zeiten (Nacht) erforderlich ist. Allerdings ist bei Tageseltern das soziale Umfeld nicht immer garantiert, d.h. man kann nie wissen, ob in der Familie nicht gerade schwierige Umstände herrschen, die die Kinderbetreuung beeinträchtigen.

Krabbelstuben

Sind Einrichtungen, die Kinder im »Vor-Kindergartenalter«, also von null bis drei, betreuen. Die Bezugspersonen (zumeist zwei, je nach Gruppengröße) sind speziell für diesen Entwicklungsbereich ausgebildet. Das heißt, daß im täglichen Umgang spezielle Lieder, Fingerspiele oder auch Turnübungen eingesetzt werden, die die Kinder weder über- noch unterfordern. Zusätzlich werden auch familienähnliche Situationen geprobt (Kekse backen im Advent, einkaufen oder auf die Post gehen). Krabbelstuben haben entweder ganz- oder halbtags geöffnet und werden von verschiedenen Organisationen und Gebietskörperschaften wie den Kinderfreunden, von verschiedenen Vereinen oder Gemeinden angeboten.

Altersgemischte Gruppen

Funktionieren im Prinzip wie Krabbelstuben, haben aber einen weiteren Altersbogen. Dort werden Kinder bis zum Schuleintritt betreut (theoretisch auch noch länger). Die »Spezialität« der altersgemischten Gruppen ist das enorme soziale Lernen. Kleinere Kinder schauen sich von den älteren diverse Fähigkeiten (Sprechen, Klogehen, selbständig Essen) ab, und die älteren lernen mit der Ungeschicklichkeit der »Babys« umzugehen.

Integrative Gruppen

Werden eigentlich bereits überall angeboten. In eine solchen Gruppe werden bis zu vier behinderte Kinder aufgenommen und speziell gefördert. Nichtbehinderte Kinder lernen spielerisch den Umgang mit ihnen und verlieren so jegliche Scheu vor dem »Anders-Sein«. Je nach dem Grad der Behinderung ist auch noch ein(e) SonderpädagogIn oder HeiltherapeutIn anwesend.