april 1996

Mario Jandrokovic
gehört

Wipe OutThe Wipe Out Remixes

(CCP)

Die fruchtbare, sich über immer mehr musikalische Felder ausbreitende Zweitverarbeitung von Tonträgermaterial zu Remixen, sei es auf eigene Hand oder durch herausragende Geräuschtüftler, gibt nicht nur den DJs ein geeignetes Mittel zur Drittnutzung, sondern hat auch manch lauwarme Scheibe zu einem heißen, meist auch ausgesprochen gut tanzbodenverträglichen Eisen mutieren lassen. Nachdem Wipe Out nun ohnehin schon in ihrer Grundsubstanz eine Kernverschmelzung von glamourösem Industrial-Schweinepop und so gar nicht weicheierndem House bilden, drückt die Vinyl-Maxisingle zwar den DJs ein geeignetes Werkzeug in die Hand, überwinden die Remixes jedoch gar nicht so unglaublich den Plafond der ohnehin schon knackigen, breite Soundpaletten zu Energiebündeln verdichtenden Nummern. Die beiden »Sonic Fusion«-Remixes unterstreichen den schwer unterleibsbetonten House-Groove doppelt, und gerade der Aggro-Mix von »Diluted« reißt mit Beats, die wie dionysische Tanzriten aus der elektronischen Häckselmaschine klingen, den ohnehin schon gemeinen Sound der Band noch ein entscheidendes Scherflein weiter ins Infernalische. Doch auch wenn die fein ausgetüftelten Klangmutationen von »Image 2040« und die den harten Schlag eher verflüssigende Opproductive-»Tanzbeatadaption« keine Erweiterung um entscheidende neue Ebenen bedeutet, werden sie sich als ass-kicking Gebrauchsgegenstände zum Abtanzen hervorragend bewähren.