april 1996

Andreas Gruber
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Kurzes Glossar zum Internet

@

Der »Klammeraffe« (engl. »at«) ist das Zeichen des Internets. JedEr TeilnehmerIn erhält eine Adresse bzw. Account, die nach einem immer gleichen Muster gebildet wird. Zum Beispiel: meier@kuno.or.at für Meier vom Kulturgelände, das eine (nicht-kommerzielle) Organisation in Österreich ist. Der Account berechtigt zum Zugang zu einem bestimmten »Heimat«-Rechner im Internet und ist gleichzeitig die internet-weltweit eindeutig identifizierbare Adresse.

Browser

Der »Herumstöberer« ist das graphisch orientierte Programm zur einfachen Orientierung im Internet. Die Browser des Marktführers »Netscape« (80% Marktanteil) ermöglichen die Integration von Texten, Bildern und Videos. In Zukunft werden auch bewegte graphische Objekte integrierbar sein.

Chat

Beim »Chatten« (Schnattern) können sich mehrere TeilnehmerInnen simultan (schriftlich) unterhalten. Die Themen können selbst gewählt werden, die TeilnehmerInnen meist nicht.

E-Mail (oder electronic mail)

ist der wichtigste Dienst des Internets. Die elektronische Post ist schneller, billiger und erlaubt den Austausch von Texten, Bildern und Tönen. Die E-Mail-Adresse ist dabei weltweit für jedEn TeilnehmerIn einzigartig und von jedem Internet-Rechner aus zu erreichen.

FreeNet

Das Prinzip des kostenlosen (oder sehr billigen) Zugangs zu den neuen Kommunikationsmöglichkeiten für alle, wird meistens lokal für eine Stadt oder Region realisiert und enthält meist alle guten und schlechten Zutaten von Regionalmedien.

Info-Highway

Die Datenautobahn beschreibt eine »zukünftige» Variante des Internets. Durch eine leistungsfähigere Infrastruktur (Glasfaserleitungen) und durch die Kommerzialisierung der Dienste sollen Tele(heim)arbeit, Teleshopping, die persönliche Zeitung, die Übertragung von Videos (Video On Demand) u.a.m. ermöglicht werden.

Internet

Das »Netz der Netze« war 1969 zu militärischen Zwecken gegründet worden und entwickelte sich erst in den achtziger Jahren zum Universitäts- und Wissenschaftsnetzwerk. Heute wird es etwa auf 50 Millionen TeilnehmerInnen (in Österreich derzeit ca. 200.000) geschätzt und wird vor allem in den westlichen (und östlichen) kapitalistischen Industriestaaten, vor allem von Männern (ca. 80%) und von höher Gebildeten, genutzt.

Links

ermöglichen gegenüber traditionellen Medien wie Zeitungen oder Fernsehen eine aktivere Selektion von Information. Den BenutzerInnen bieten Links die Möglichkeit, sich nach ihren Interessen interaktiv Informationsräume zu erschließen.

Mailbox

Das »Postfach« ist die Ablagestelle für die persönliche Post, die sich auf einem Internet-Rechner befindet.

Newsgroup, Mailinglisten

In über 10.000 verschiedenen Newsgroups kann weltweit zu fast allen Themen diskutiert werden. In Mailinglisten wird zu spezielleren, selbstbestimmten Themen diskutiert.

Provider

Um als Privatperson zu einem Internetzugang zu kommen, benötigt man/frau neben Computer, Modem und Telefon auch einen »Provider«, der die Verbindung zum Internet herstellt und meist auch die nötige Software liefert. Bei der Auswahl ist wichtig, daß der Provider einen Einwahl- knoten in der Nähe des Telefonanschlusses anbieten, weil dann neben den Grund- nur die Ortsgebühren an Telefonkosten zu zahlen sind.

Server, Host

Ein »Gastgeber« im Internet, der von allen TeilnehmerInnen erreicht werden kann und mehr oder weniger nützliche Daten beherbergt. Zur Zeit gibt es weltweit ca. 10 Mio. Hosts.

Surfen

bedeutet soviel wie, sich anhand der vorgegebenen »Links« mehr oder weniger gezielt im Meer von Millionen verfügbaren Dokumenten zu bewegen.

URL

Der »Uniform Resource Locator» ist die Adresse eines Web-Dokuments. (z.B. finden sich die »Rolling Stones» auf www.stones.com)

WWW oder W3 oder Web

Das WorldWideWeb (WWW) wurde Anfang der neunziger Jahre entwickelt. Durch eine graphisch orientierte Arbeitsweise wird eine einfache Navigation zwischen den einzelnen Dokumenten ermöglicht. Die Internet-TeilnehmerInnen müssen nicht mehr über spezielle Computerkenntnisse verfügen, sondern »surfen» seither mit Hilfe der zahlreichen Links zu den jeweiligen Servern und »holen» sich die gewünschten Informationen. Das zentrale Prinzip ist dabei das Client-Server-Modell, das die Darstellung und, bei Bedarf, auch den Transfer von Dokumenten aller Art auf den eigenen Bildschirm/PC ermöglicht, obwohl sie irgendwo im Internet (auf einem Server) gespeichert sind.