mai 1996

Mario Jandrokovic
gelesen

Roman Höllbacher (Hg.)

Architektur Land Salzburg. Wettbewerbe 1990-1995. (Anton Pustet 1996)

Ein wahrlich unbeschriebenes Blatt war bisher die Dokumentation jüngsten Architekturgeschehens außerhalb der Stadt Salzburg. Der vom Kunsthistoriker und Architekturtheoretiker Roman Höllbacher herausgegebene Band schafft nicht nur Überblick über die Vorhaben öffentlicher Bauträger, die in einzelnen der vorgestellen Wettbewerbsprojekten Provinzialismus weit hinter sich lassen, sondern dient gewiß auch als Anregung für die bauliche Zukunft. Auch wenn, wie Höllbacher im Vorwort einräumt, Architekturwettbewerbe mitunter das Mittelmaß fördern, beweist der chronologisch geordnete Band »die erfreuliche Entwicklung der Wettbewerbsbeiträge«.

Nicht nur wegen der reichen Bebilderung bietet sich hier ein überaus anschaulicher Eindruck vom lokalen architektonischen Geschehen der Gegenwart, sondern vor allem auch aufgrund der kurzen, aber prägnanten Glossen. Ohne sich als Architekturtribunal zu geben, liefert das Buch in kurzweiliger wie delikater Sprache Maßstäbe für zukunftsweisendes Bauen, wenn etwa von »gängigen alpenländischen Architekturtravestien« die Rede ist oder davon, daß »Attwenger (...) Architektur geworden« sind.