Hotel Morphila Orchester

Eine der seit Jahren sehnlichst erwarteten Ausgrabungen heimischer Pop-Historie. Gehörte doch das Hotel Morphila Orchester um das wandelnde Musikmedia-Symposion Peter Weibel und den knochentrockenen Riff-Zauberer Loys Egg zu den außergewöhnlichsten Bands, die Ende der 70er im Zuge von Punk und New Wave in Österreich nach einem neuen Pop-Vokabular suchten. Die Ergebnisse klangen alles andere als Kunsthochschul-Professor trifft »Rockrabauken« und haben auch nach mehr als 15 Jahren nur wenig Staub angesetzt. Zu hören gibt es neben bis dato Unveröffentlichtem die drei offiziellen Platten der Band inklusive aller Hits wie »Dead In The Head« (aus dem Film »Exit - Nur keine Panik«), »Sex in der Stadt, »Married Woman«, »Entzweit«, »Liebe ist ein Hospital«, bei denen die Kombination von abgespeckten Velvet Underground/Stooges-Riffs und Peter Weibels, zwischen Lou Reed, Deleuze/ Guattari, Lacan und Nietzsche herumwildernden Texten zu einer Art Expanded Rock’n’Roll führt, die zwischen Boden- und Neusiedlersee immer noch unerreicht ist.

In diesem Sinne: »Dem Schrecken den Schrecken zu nehmen, gehört zum Genießen des modernen Menschen. Liebe Deinen Schrecken wie Dich selbst.«

Zugreifen!