november-dezember 1996

editorial

Liebe Leserinnen! Liebe Leser!

Angehende JournalistInnen hören im Rahmen ihrer Ausbildung öfters einmal Sätze wie: »Ein guter Journalist hat keine Freunde«. Das hat mit österreichischen Gebräuchen wenig zu tun, wo doch hier das für bundesdeutsche KollegInnen so schwer übersetzbare Wort der »Verhaberung« kreiert worden ist. Für die »kunstfehler«-Redaktion sind mangelnde »Freundschaften« Wirklichkeit. Wer beispielsweise geglaubt hat, informative statt rotzige Interviews mit Helga Rabl-Stadler und Gerard Mortier könnten den »kunstfehler« von einer frontalen Attacke abhalten, wenn's beim Art Forum stinkt, hat sich nachweislich geirrt.

Die Zukunft des Art Forums ist denn auch in dieser Ausgabe eines der zentralen Themen. Als Titelgeschichte haben wir uns aber für Anderes entschieden. Dabei steht nicht zuletzt die konservativ-elitäre Haltung so mancher BürgerInnen(!)-Initiative zur Diskussion. Viele bewegte BürgerInnen werden das wohl nicht gerne hören.

Und weil wir schon beim Verscherzen sind: Der Volkspartei waren Institutionen wie das Kulturgelände Nonntal ideologisch nie ganz geheuer. Ministerin Gehrer hat die ARGE - und damit wohl vor allem ihre BesucherInnen - kurz entschlossen zum »Randbereich« erklärt. Könnte es aber nicht auch gut sein, daß die vielen Ränder plötzlich ein Zentrum ergeben? Viel Spaß beim Lesen

red.

Achtung! Für die Veranstaltung »Everybody Needs A Home« in der ARGE-Reihe »Audiovisionen« suchen wir Home-Videos.

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