april 1997

Didi Neidhart
gehört

Jimi Tenor: Intervision

(Warp)

Nur mit Billigorgel, Simpel-Drumbox, Minimal-Saxophon und lasziv-coolen 2nd-Hand-Entertainer-Vocals hat sich die finnische One-Man-Band Jimi Tenor spätestens seit dem Hit »Take Me Baby« vom Electronic-Spinner-Listening-Geheimtip zum Trash-Disco-Star der Stunde gemausert. Wobei Tenor nicht einfach auf Billig-Disco-Alleinunterhalter für abgefuckte Hotelbars macht (das natürlich auch köstlichst), sondern vor allem auch seinen Heroen Sun Ra, Sui-cide/Alan Vega, Isaac Hayes und Curtis Mayfield huldigt. Sehr sonderbare Musik also, die sich »Outta Space« ebenso wohl fühlt wie im gangsterbevölkerten »Downtown« und dabei auch noch mühelos eine der aufreibendsten Versionen von Duke Ellingtons »Caravan« hervorbringt. Wer schnell zugreift, hat zudem die Möglichkeit, Tenors vergriffenes Debut »Sähkömies« (mit dem Sun Ra-Cover »Travelin Dem Spaceways«) als limitierte Bonus-CD zu ergattern.