ÖH-WAHL: WENN IHR VIEL PLAKATE, WIR VIEL SPASS!!
Zumindest alle zwei Jahre wird es in und rund um bestimmte Gebäude - auch höhere Bildungseinrichtungen genannt - recht bunt, und zahlreichen um ihr vermeintliches Lotterleben geprellte StudentInnen dämmert es, daß wieder einmal der Wahlzirkus in Sachen Österreichische HöchschülerInnenschaft (ÖH) unterwegs ist.
Keine Frage, eine öffentliche Körperschaft, die sich in einem demokratischen Rahmen der Rechte der StudentInnen sowie gesellschaftsrelevanter Themen an-nimmt, ist gerade in Zeiten wie diesen bitter notwendig, doch machen es einem die wahlwerbenden Gruppen schwer, dies so recht zu glauben.
So probieren es die smarten Mittelstandskinder der Aktiengesellschaft (AG) diesmal auf böse. »Wir lassen uns nicht verarschen« prangt es von den zahlreichen Plakaten, und in Kombination mit dem nackten Hintern wäre ein Jungschar-Jour-Fix zum Thema postpubertäre Anwandlungen unter Leitung von Andreas Khol eine wahrlich angemessene Strafe für diese Lümmelei. Weit verständnisvoller, ja geradezu weinerlich agiert dagegen der VSSTÖ. »Ich zahle 346 Schilling pro qm, weil ich mir keine Wohnung leisten kann. Einen Heimplatz auch nicht mehr.« Natürlich kann den SozialdemokratInnen bei diesem Problem geholfen werden. Ein Besuch der Einführungsveranstaltung zum politischen System Österreichs würde die nicht unwesentliche Erkenntnis bringen, daß gerade die SPÖ in mehr als einem Vierteljahrhundert Regierungstätigkeit durchaus die Möglichkeit zum Bau zahlreicher Studiosikaschemmen gehabt hätte. So stellt sich die Frage »Wer setzt sich für sie (Anm.: die Studierenden) ein?«, worauf gleich die Antwort offeriert wird.. Einfach an das Liberale StudentInnenforum mailen, und schon gibt es neoliberale Konzepte gegen die alltägliche Logik der kapitalistischen Deregulierung.
Mit diesen Vorgaben konfrontiert, zeichnen sich die Recken aus dem rechten bzw. rechtsextremen Lager durch ihre unbeabsichtigte Komik aus. Im Namen der monarchistischen JES rückt ein 70er-Jahre-Model Marke Uschi Glas die politischen Koordinaten zurecht: »Den Linken jetzt die rote Karte - Vote conservative«. Dem nicht genug, fühlt sich der rechtsextreme RFS noch bemüßigt, Forderungen aufzustellen, wobei wir als alte Spontis der Forderung »Gegen eingesparte Lehrende« noch einiges abgewinnen können, waren wir doch auch immer gegen Lehrer, Hausmeister und andere Folterknechte.
Was bleibt, ist der Slogan des Kommunistischen StudentInnenverbandes/Mit Linx: »So radikal wie die WirklichkeiT«. Ob dies für die GenossInnen ohne gröbere Langzeitschäden zu verkraften ist?