mai 1997

editorial

Liebe Leserinnen! Liebe Leser!

Wir schreiben den Monat 120 nach Gründung des »Kulturgelände Nonntal«. Zehn Jahre! Wenn das kein Grund zum Feiern ist - besonders für eine Einrichtung wie die ARGE. Entstanden aus der Rainberg-Bewegung, in jahrelanger Auseinandersetzung den Mächtigen dieser Stadt abgetrotzt, wiederholt dem Versuch ausgesetzt, finanziell abgewürgt zu werden, zuletzt vom ÖVP-Bürgermeister sogar ins terroristische Eck gestellt. Die MitarbeiterInnen des Vereines, die BenützerInnen und viele FreundInnen haben ein einmonatiges Geburtstagsfest organisiert, zu dem wir recht herzlich einladen. Der „kunstfehler“ widmet dem Jubiläum eine Beilage. Neben historischen Beiträgen, denen die Arbeit der hauseigenen „Geschichtswerkstatt“ zugrunde liegt, haben wir uns mit Ex-Bürgermeister Josef Reschen unterhalten, die Kulturressortchefs von ORF, SN und SVZ zu einem Gastkommentar eingeladen, ...

Mit der Titelgeschichte hat Romana Klär ein ganz heißes Eisen angepackt: Männergewalt an Frauen. Geht es nach LHStv. Gerhard Buchleitner und Vizebügermeister Heinz Schaden, soll in Zukunft freiwillige Therapie angeboten werden: Nicht den Opfern. Den Tätern!

Was gibt’s sonst noch? Ein Stadtfest etwa, mit dem den Eingeborenen der UNESCO-Titel „Weltkulturerbe“ verklickert werden soll. Da sind die Schulden aus dem SPOT-Debakel noch nicht richtig abgezahlt und schon geht’s ab in den sauteuren Mega-Event. Dabei wurden die Salzburger Kulturschaffenden zwar nicht ausgeladen, aber »vorsichtshalber« so spät informiert, daß sie beim besten Willen keinen konzeptionellen Beitrag mehr leisten konnten. Ähnlich verlief ja auch das erste European Art Forum, über dessen „Schicksal“ der „kunstfehler“ laufend berichtet hat. Mehr dazu in dieser Nummer.

Also, viel Spaß beim Lesen und hebt ein Glas auf die nächsten zehn Jahre im Kulturgelände!

red