WAYNE KRAMER

Unterstützt von David Was (Was Not Was) begibt sich der Ex-MC5-Gitarrist ins Reich der Samples und elektrischen Grooves, knallt seine mörderischen Rasiermesserriffs darüber und produziert dabei alles andere als geschmäcklerischen Crossover. Waches Sturschädeltum und visionäres Durchbeißen sind halt eine Kombination, die in gewissen Konstellationen zu heftigen Explosionen führen kann. Hier knallt und kracht es jedenfalls an allen Ecken und Enden, ohne daß man darüber Kramers Songwriterqualitäten überhört. Die zeichnen ihn als präzisen Chronisten des amerikanischen Alptraums aus, dessen Ambivalenzen hier durch jedes Riff geistern. Da kann man auch ruhigen Gewissens an die besten und zwingendsten Momente von Bruce Springsteen denken. Nur bringt Kramer dazu noch unbändig-erbarmungslose Elektrogitarren ins Spiel, die sich den Verweis auf ihre Energiequelle mehr als verdient haben. Denn was für andere einfach nur Strom ist, bedeutet für Wayne Kramer High Energy, und auf diesem Level bewegt sich sein massiver Felssturz-Rock’n’Roll auch in den ruhigeren Momenten. Hut ab & Respect!