jänner-februar 2000

Thomas Randisek
gelinkt

riot giirrls!

Frauen und Mädchen Bands erobern seit Anfang der 90er Jahre die Bühnen der Jugendkultur und benutzen diese als Forum feministischer Rebellion. »riot grrrls«, »hot chicks«, »ghetto divas«, und »rock queens«, »gangsta bitches« und »hardcore dykes« verbreiten lautstark ihre Versionen von Feminismus, Geschichten über Begehren, Sexismus und Gewalt. Weit über die Musik hinaus spinnen sie ihr Netzwerk: Zines, Labels, Mode, Plattenläden, Clubs, weibliche Idole, Cybernetworks, Demos und Lippenstift sind Markenzeichen von »girl- power«. »does your pussy do the dog«? spiegelte diese Euphorie wieder - endlich weibliche Heldinnen, cool, tough und sexy.

Und es gibt nicht EINE Definition der riot- grrrl-revolution, weil sie für verschiedene grrrls unterschiedliche Dinge bedeutet: emotionale Unterstützung, einen sicheren Ort oder Konzerte, Events und Ausstellungen.

Die Inkorporation der Ware »girl« in die internationale Marktökonomie funktionierte - trotz oder gerade wegen der widerspenstigen Thematik - glatt wie selten. die grelle Medienpräsenz ermöglichte die Verbreitung girlzentrierter Inhalte bis in die entlegensten Mädchenherzen, forderte jedoch ihrenPreis. die Bewegung stieß dort auf ihre Grenzen, wo der feministische Kontext fehlte, der den nunmehr aus dem Zusammenhang gerissenen, originalen Slogans ihre subversive Kraft bestätigt hätte. Nach der Verbreitung in sämtlichen pop-kulturellen Bereichen dient heute die Bezeichnung »girl Power« als Container für unterschiedlichste Ausdrucksformen, die lediglich durch den diffusen knoten »girl« zusammengehalten werden. (aus dem Riot-grrrls Manifest)

Der »kunstfehler « empfiehlt:

www.gurlpages.com

www.riotgrrl.com

www.grrl.com

www.feminist.org

socrates.berkeley.edu/~annaleen/riot.grrls.htm