jänner-februar 1998

an uns

LeserInnenbriefe

Zu »Kulturpolitik in einem sehr anständigen Land« von Martin Wassermair im Nov./Dez.

kunstfehler

Angeprangert wurden in diesem Artikel, wie könnte es anders sein, die freiheitlichen »Schmißgesichter« im Landtagswahlkampf in Oberösterreich (Intoleranz läßt grüßen). Ausgangspunkt war die Kritik von Landesrat Hans Achatz und Bundesobmann Jörg Haider am Verhalten von Landeshauptmann Pühringer, Kulturreferent in OÖ, kein Veto beim Beitrag Österreichs zur diesjährigen Biennale in Venedig einzulegen. Man kann über moderne Kunst verschiedener Meinung sein, doch das, was sich hier als Kunst präsentiert und vorgibt, der entscheidende Moment der Moderne in Österreich nach 1945 zu sein, entbehrt jeder Würde einem Menschen gegenüber. Die sogenannte »Wiener Gruppe« mit den Fotos »Babyficker« und den abstoßendsten pornographischen Darstellungen von Mißgeburten ist eine Schande für unser Land, abgefaßt in einem 800 Seiten umfassenden Band. Nicht von ungefähr haben sich Teile dieser Gruppe, u. a. H.C. Artmann, distanziert.

Soviel zum Titel »Kulturpolitik in einem sehr anständigen Land«.

Dieser durchaus angebrachten Kritik der Freiheitlichen zur Folge, diesen unüberbietbaren Zynismus am Menschen aufgezeigt zu haben, hat die FPÖ laut Wassermair in Oberösterreich »nur« 3% gewonnen und somit einen deftigen Rohrkrepierer erlitten. Eine Lächerlichkeit an journalistischem Gekritzel, wenn man die peinlichen Niederlagen der Altparteien gegenüberstellt.

Wir, die Freiheitlichen, gestärkt durch die Zugewinne an Prozenten und Mandaten bei allen Wahlen seit 1986, werden auch in Zukunft damit leben können, auch bei Wahlerfolgen als Verlierer dargestellt zu werden.

Ich kann als Klubobmann der Freiheitlichen im Salzburger Gemeinderat das Vorgehen meiner beider Kollegen gegen diese linke Kulturschickeria, wie man es in Venedig erlebt hat, zudem noch unter der Schirmherrschaft von Bundeskanzler Viktor Klima und Staatssekretär Wittmann stehend, nur unterstützen, die Abart dieser Kulturszene entschieden ablehnen und weiter bekämpfen.

Eduard Mainoni

Zur aktuellen Debatte um den Waffenbesitz erreichte uns folgender Leserbrief:

An die Bundespolizeidirektion

Waffenamt

Betr.: Rechtfertigung Waffenbesitz

Sg. Fachbearbeiter(in),

anläßlich der traurigen Ereignisse der letzten Zeit teile ich Ihnen mit, daß ich die auf meiner Karte eingetragene Waffe: Faustfeuerwaffe Dan-Wesson, Kal. 357 Magnum, 4’’ Lauf, sowie einen auf meinen Namen gekauften Karabiner Moisin Nagant, Kal 7,62 russ., bereits im Oktober 1993 fachgerecht unter Zuhilfenahme eines Vorschlaghammers für alle Zeiten schußunfähig gemacht und mit meinem damals verstorbenen Hund begraben habe. Munition habe ich zu diesem Zeitpunkt für keine der beiden Waffen mehr gehabt (an Berechtigte am Schießplatz weitergegeben).

Grund für diese Vorgangsweise war die Erkenntnis, daß Waffen nur dazu dienen, die eigene Angst zu beruhigen. Allerdings glaube ich zu wissen, daß der Besitz einer scharfen Waffe nur zu noch größerer Angst führt sowie zur Gefahr, aus dieser Angst heraus die Waffe vorsätzlich gegen einen Menschen einzusetzen.

Zeuge und musikalischer Begleiter war Fritz Moßhammer.

Für eine angstfreie und friedlichere Welt

mit besten Grüßen

Herbert Huber