märz 1998

an uns

LeserInnen

Leserbriefe zur kunstfehler-Berichterstattung rund um die Bürgerliste im Jänner:

Falschmeldung!

Der Redakteur Herr Neuhold schreibt in der Jänner/Februar-Ausgabe des kunstfehler unter dem Titel »Schade um Fux«: »Ich mußte die Fraktion Bürgerliste verlassen«. Dies ist falsch. Ich bin nach wie vor Mitglied der Fraktion. Diese Gemeinderatsliste hat bis März 1999 (Ablauf der Gemeinderatsperiode) den Namen Bürgerliste/Herbert Fux. Infolgedessen kann weder ich meine eigene Fraktion verlassen, noch können meine Fraktionskolllegen mich ausschließen. Auch sie sind an den Listennamen Herbert Fux gebunden. Wenn sie mich loswerden möchten, können sie nur ihr Mandat zurückgeben.

Herbert Fux

Bürgerliste gegen Bürgerinitiative

Der Clubchef der Bürgerliste und RA Dr. Hüttinger erklärt im Heft Jan./Feb. des »kunstfehler« meine Person betreffend: »Gerüchte gehen von Spekulationsgeschäften in München bis zu Waffengeschäften, erwiesen ist allerdings nichts davon.«

Dies ist wohl die übelste Methode, ein Mitglied einer Bürgerinitiative, das der Bürgerliste kritisch gegenübersteht, in ein schlechtes Licht zu rücken. Ich erkläre hiermit ausdrücklich zu keiner Zeit »Waffengeschäfte« oder »Spekulationen in München« getätigt zu haben. Man erfindet oder benützt ein Gerücht und erklärt gleichzeitig, daß das Gerücht nicht erwiesen sei. Dies ist die Vorgangsweise eines Rechtsanwaltes und Clubchefs der Bürgerliste, der sich nicht scheut, für eine jährliche Millionengage einen Angeklagten im WEB-Prozeß zu verteidigen, trotz seines Wissens, daß die Bürgerlistenmandatare Hörl, Voggenhuber und Fux jahrelang Kopf und Kragen riskiert haben, um den WEB-Skandal aufzudecken. Die Bürgerliste hat unter der Führung von Herrn Vizebürgermeister Padutsch und Herrn Dr. Hüttinger ihr Gesicht wohl sehr radikal verändert.

Stefan Behrendt, Salzburg

Fux und die Kulturstätten

Es ist höchste Zeit, daß die Kulturstätten der Stadt eine mittelfristig gesicherte Finanzierung durch Stadt, Land und Bund erhalten, wie dies der Wiener Stadtrat Marboe durchgeführt hat. Ich habe dieses Thema in der letzten Zeit mehrfach im Kultur-ausschuß zur Sprache gebracht. Ein gemeinsames Vorgehen aller Kulturstätten ist nötig, um einen Erfolg zu erzielen. Jedes Jahr zittern zu müssen, ob der Betrieb aufrecht erhalten werden kann und ob geplante Produktionen überhaupt zu realisieren sind, ist ein künstlerisch wie auch wirtschaftlich unhaltbarer Zustand. Ich habe im Kulturausschuß deponiert, daß auch die Fragen Indexsteigerung und Valorisierung noch in diesem Jahr behandelt und gelöst werden müssen. Alle Fraktionen schlossen sich meiner Meinung an. Eine länger andauernde Einfrierung der bisherigen Subventionshöhen gefährdet die Betriebe. Kulturstätten, die sich in permanenter Verschuldung befinden, sind von außen zu überprüfen. Sanierungskonzepte müssen aufgestellt, aber auch von den Betrieben eingehalten und durchge- führt werden. Die Methode mancher Leiter von Kulturstätten, mit schönen Reden negative wirtschaftliche Sachverhalte zu vertuschen, ist kontraproduktiv und führt bei Aufdeckung zu Mißtrauen gegenüber der ganzen Kulturszene. Es geht auch nicht an, daß manche Institutionen freie Bahn für Verschuldungen bekommen und auch entschuldet werden, andere nicht. Mit zweierlei Maß messen führt früher oder später zu einem Kulturkrieg. Man sollte auch aufhören, Journalisten in die Vorstände zu wählen, nur zu dem Zweck, Kritik und Aufdecken von Mißständen zu verhindern. Die Veranstaltungsdichte in Salzburg entspricht laut Statistik einer Stadt mit 500.000 bis 600.000 Einwohnern.

Es ist höchste Zeit, diese Veranstaltungsexplosion zu stoppen, denn das Besucherpotential Salzburgs ist erschöpft.

Herbert Fux, Salzburg

Zur Rezension der Karl-Heinrich Waggerl-Biographie von Karl Müller im Jänner mit dem Kürzel -Tom-

Ihr Lieben und Gescheiten,

welcher Depp ist Tom, er soll sich mir vorstellen oder Waggerl einmal lesen...

Freia Ofenböck, Schneegattern

5 Fragen an Salzburgs verantwortliche Politiker zur Wehrmachtsausstellung in Salzburg und zum Kameradschaftsbund

1. Bekommt der Salzburger Kameradschaftsbund für die zeitgleich zur Wehrmachtsausstellung in Salzburg organisierte Gegenausstellung von der Stadt Salzburg - Ehrenschutz: Bürgermeister Dr. Josef Dechant (ÖVP) und Stadtrat Siegfried Mitterndorfer (FPÖ)! - die Säulenhalle des Rathauses kostenlos zur Verfügung gestellt? Wird die Ausstellung sonst noch subventioniert? Wann ja: Wie lautet die Begründung?

2. Warum lehnt es der Salzburger Landesschulratspräsident Mag. Gerhard Schäffer (ÖVP) - anders als seine Kollegen in Wien und Graz - ab, Schulen den Besuch der Wehrmachtsausstellung zu empfehlen?

3. Wie begründet die Salzburger Landesrätin Margot Hofer (FPÖ) ihren Aufruf, Schulklassen den Besuch der Wehrmachtsausstellung während der Unterrichtsstunden zu verbieten? Soll dieses Verbot auch für die Ausstellung des Kameradschaftsbundes gelten?

4. Für welche besonderen Verdienste bekommt der Salzburger Kameradschaftsbund von Landeshauptmann Dr. Franz Schausberger (ÖVP) die Auszeichnung, das Salzburger Landeswappen führen zu dürfen? Und warum »passiert« das ausgerechnet jetzt?

5. Wieviele Mandate bringen 36.000 Salzburger Kameradschaftsbund-Mitglieder bei den bevorstehenden Landtags- und Gemeinderatswahlen 1999?

Tomas Friedmann, 5020 Salzburg