april 1998

editorial

Liebe Leserinnen! Liebe Leser!

Wenn am 19. April die BürgerInnen zu den Urnen gerufen werden, um einen UHBP oder gar eine UFBP zu wählen, dann könnte es diesmal für noch mehr Menschen heißen: Stellt Euch vor es sind Wahlen und keiner geht hin! Denn tatsächlich ist es vielen ziemlich egal, ob Thomas Klestil als Kandidat der Bürgerlichen Einheitspartei Österreichs (BEPÖ) oder die Frau Pfarrerin Staatsoberhaupt wird. Amen!

Dennoch: Selbst auf die Gefahr hin, daß man dem »kunstfehler« übertriebenen demokratischen Pathos vorwirft, appellieren wir an unsere Leserinnen und Leser: Geht wählen! Gerade in den letzten Wochen wurde rund um die Diskussion zur Ausstellung »Vernichtungskrieg. Verbrechen der Wehrmacht« wieder einmal deutlich, wie groß das reaktionäre antidemokratische Potential hierzulande eigentlich ist. Wer von seinen bürgerlich-demokratischen Rechten nicht Gebrauch macht, darf sich nicht wundern, wenn diese beschnitten werden. Ähnliches gilt auch für die Medienlandschaft, welcher der »kunstfehler« einmal mehr eine Titelgeschichte widmet. Das Lamento über die Monopolisierung und Nivellierung der Medienszene allein bringt wenig, die Medien verschwinden dennoch. Wer Medienvielfalt will, muß auch seinen Beitrag leisten. Aber wem sagen wir das, denn Ihr habt ja sicher schon einem Eurer Lieben ein »kunstfehler«-Abo ins Osternest gesteckt.

die red.

PS.: Ulli Schmitzer, an dieser Stelle im März als neue kf-Mitarbeiterin begrüßt, ist ab sofort auch Redaktionsmitglied. Willkommen!