mai 1998

Thomas Neuhold
schön und gut

Vogl & Kohles: Neues Beisl

Sie sind das perfekte Wirtsduo: Lele Vogl - Graphikerin, Sozialarbeiterin, Künstlerin, Gastronomin, Multitalent - und Fritz Kohles - Postbediensteter, Gewerkschafter, Schauspieler, Wirt, Multitalent - eröffnen Mitte Mai ein neues Beisl. Also, genauer gesagt, sie reaktivieren die ehemalige und derzeit geschlossene Bacchus-Klause am Ursulinenplatz.

Das Lokal, das als Mischung von Kaffeehaus und Weinstube von einem Südtiroler Ehepaar rund 40 Jahre lang betrieben wurde, soll nach Vorstellung von Vogl & Kohles »ein Wirtshaus werden, wo wir selber gerne hingehen«. Das heißt viel Kommunikation und keine allzu laute Musik - »i hör a scho schlecht« (Kohles) - also ein Beisl »für Alternde« (Kohles). Was aber nicht heißen soll, daß Junge nicht willkommen wären. 47 Quadratmeter mißt die »Klause«, wie das Gasthaus heißen wird. Als Ergänzung gibt es einen Schanigarten, der in einem der romantischsten Ecken der Stadt »südländisches Flair« verbreiten soll, und vielleicht auch ab und zu einmal einen Zieharmonikaspieler.

Kulinarisch setzen die beiden auf Vegetarisches, Fisch und Fleisch mit ausländischen Saucen, »die man hierzulande nicht kennt« (Vogl). Während Vogl eine preisgünstige Flaschenweinkultur forcieren möchte und auch auf alkoholfreie Cocktails setzt, betont Kohles natürlich die Qualität des Biers: »Murauer«, sagt er und macht ein Gesicht wie andere bei Pommery! Das Bier allein schon ein Grund, in der Klause vorbeizuschauen!

Vogl & Kohles wären nicht Vogl & Kohles, würden sie neben dem Essen und Trinken nicht auch noch andere Ideen für ihre Gäste bereithalten: Sie nehmen das Schlagwort von der Erlebnisgastronomie ernst und planen jeden Mittwoch ein »Gästekochen«. Richtig gelesen: Du kochst und bittest bis zu 20 Deiner Freunde und Freundinnen zu Tisch.

Nach dem aktuellen Planungsstand wird die »Klause« voraussichtlich von 17:00 bis 1:00 in der Früh geöffnet sein; Montag/Dienstag ist Ruhetag.