mai 1998

kurzfehler

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Schengen-Symbolik: Einige der Anwesenden spürten sogar ein bißchen etwas vom Hauch der Geschichte, als am 1. April am Autobahngrenzübergang Walserberg in einer Feierstunde das im Abkommen von Schengen fixierte Ende der Personenkontrollen abgefeiert wurde. Derartig geschichtsträchtige Anlässe eignen sich natürlich besonders für symbolische Akte. Während an anderen Grenzübertrittsstellen der Grenzbalken durchsägt wurde, entschloß man sich am Walserberg für Musikalisches: Die bayerische Grenzpolizeikapelle und eine österreichische Gendarmarieformation gaben gemeinsam die Europahymne zum Besten. Bei aller Symbolik vergaß man aber nicht auf einen gewissen Realitätsbezug: Musiziert wurde gemeinsam, dirigiert freilich hat der deutsche Kapellmeister.

Schengen II: Bei oben erwähntem Festakt am Walserberg verteilten die MitarbeiterInnen des Innenministeriums auch eine vom Ministerium herausgegebene Informationsbroschüre, mit der die Bevölkerung über Schengen und die damit verbundenen neuen Bestimmungen informiert werden soll. Ein »kunstfehler«-Mitarbeiter hatte nichts Besseres zu tun, als sich das Merkblatt auch tatsächlich durchzulesen und fand darin zum Abbau der Grenzkontrollen folgende Feststellung: »Es empfiehlt sich aber dennoch weiterhin für Reisende die Mitnahme eines Reisepasses.« Also wirklich Herr Schlögl: Nicht genügend, setzen! Das ist ja wirklich kompletter Blödsinn. Tatsächlich besteht im Schengen-Ausland Ausweispflicht - samt entsprechender Strafsanktionen für jene, die ohne gültigen Reisepaß oder Personalausweis erwischt werden. Übrigens gilt das auch für das kleine deutsche Eck, da mit Schengen das bisher gültige zwischenstaatliche Abkommen seine Gültigkeit verliert.

»Freude, Hoffnung, Ängste, Nöte und Lebenssinn« können Salzburger Männer jetzt miteinander teilen. Seit März gibt es im Haus Eli-sabethstraße 10 ein kleines Männerbüro, das die katholische Männerbewegung initiiert hat. Bei Stammtischen, Männerfrühstück oder Vorträgen kann Mann sich Unterstützung von Artgenossen holen, wenn es beispielsweise darum geht, das Berufsleben mit den häuslichen Pflichten eines Gatten und Vaters unter einen Hut zu bekommen, also Verantwortung für sich selber und andere (Familienmitglieder) zu tragen. Männer, die in Krisen - welcher Art auch immer - stecken, können unter der Telefonnummer 0 66 2/87 71 21 Dienstag und Donnerstag jeweils zwischen 17 und 20 Uhr auf Unterstützung von derzeit elf Kollegen hoffen, die ehrenamtlich der sich breit machenden Orientierungslosigkeit entgegenwirken wollen.

Gerhard Buchleitner (SPÖ), Landeshauptmannstellvertreter, Sozialreferent und seit vergangenem Jahr Kämpfer gegen jegliche Formen von »Gewalt in der Familie« unterstützt das Projekt mit 120.000 Schilling aus dem Landestopf für arbeitsmarktpolitische Maßnahmen. Das AMS werde ebenfalls 120.000 Schilling beisteuern, sobald sich ein Langzeitarbeitsloser aus dem Sozialbereich findet, der vor allem organisatorische Arbeit für das Projekt leisten soll. »Oft hilft schon ein Gespräch von Mann zu Mann«, meinte Buchleitner - optimistisch in die Zukunft blickend - nach der Unterzeichnung der Fördervereinbarung.

Das Bundesministerium für Landesverteidigung erteilt neuerdings Religionsunterricht. »Gott schwindet immer mehr aus dem Bewußtsein des Menschen«, lesen wir unter zurück zur Inhaltsübersicht

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