JIMMY PAGE & ROBERT PLANT: Walking Into Clarksdale

Wenn sich Dinosaurier faceliften lassen, kann das bekanntlich auch ganz schön in die Hose gehen. Glücklicherweise dürften die beiden Ex-Led Zeppeline aber mittlerweile zu jenen Rock-Fossilien gehören, die ihre hellen Momente nicht ausschließlich in der Konservierung rocklexikalisch abgesicherter Errungenschaften aus dem Jahre Schnee verorten. Auch wenn die Beteiligung des Nirvana-Produzenten Steve Albini (Big Black, Shellac) nicht wirklich sonderlich ins Gewicht fällt, gelingt es Page/Plant dennoch, an den Stand von »Physical Graffiti« anzuschließen (ist auch immerhin mehr als 20 Jahre her) und diesen gerade durch Reduktionen aufs Wesentliche weiterzuspinnen. Man höre sich nur die spooky Surfgitarre von »Heart In Your Hand« (wäre etwas für David Lynch, falls er wieder einmal etwas in der Qualität von »Blue Velvet« machen würde), den Schleifpapier-Groove von »House Of Love« oder Jimmy Pages Wiedererweckung seiner halbchaotischen Dirty Blue-Notes-Riffs an.