november 1998

Thomas Neuhold
schön und gut

Bergfilmfestival

Als sich vor rund fünf Jahren ein kleines Team des »DAS KINO« an die Ausrichtung eines Bergfilmfestivals machte, war der durchschlagende Erfolg nicht wirklich absehbar. Heute ist das alpine Publikumsfestival »Abenteuer Berg - Abenteuer Film« ein Fixpunkt im Terminkalender der BergsteigerInnen: Über 6.500 BesucherInnen vergangenes Jahr sind eine stolze Bilanz für das in Zusammenarbeit mit dem Bergfilmfestival Trient organisierte Salzburger Bergfilmfest. Der Reiz des Salzburger Bergfilmfestivals, das ganz ohne Wertungen und Konkurrenz auskommt, liegt wohl im Konzept des »Familientreffens«. Wenn Ende Herbst im »DAS KINO« zehn Tage lang Schwierigkeitsgrade und Höhenmeter den Ton angeben, treffen sich am Giselakai zahlreiche SpitzenalpinistInnen zum Gedankenaustausch - nicht nur jene, die gerade einen Vortrag halten.

»Abenteuer Berg - Abenteuer Film« vom 20. bis 29. November 1998 im Salzburger DAS KINO (Tel.: 0662/873100)

Mit Vorträgen heuer mit dabei sind der Afrika-Experte Sepp Friedhuber (Samstag, 21. Nov.) mit einem Vortrag über »Mali - Geheimnisvolles Afrika« und Edi Koblmüller mit einem Bericht über die »Riesenvulkane Ostafrikas«. Gleich zwei Abende ist bei »Abenteuer Berg - Abenteuer Film« Heinz Zak zu Gast (Dienstag und Mittwoch, 24. und 25. Nov.), der den - exklusiv für Salzburg recherchierten - Bogen von den Anfängen des Klettersports bis zu den aktuell attraktivsten Klettergebieten auf unserem Erdball spannt.

Wie jedes Jahr steht auch der Name Diemberger wieder am Programm. Diesmal ist es jedoch nicht die Bergsteigerlegende Kurt Diemberger, sondern seine Tochter Hildegard Diemberger (Samstag, 28. Nov.). Die Ethnologin berichtet von ihren Forschungen in »Tibet, wo die Berge Götter sind«. Weitere Gäste: Der Schweizer Lawinenexperte Werner Munter mit seinen aufsehenerregenden Theorien und das junge steirische Erfinderpaar Daniela Venier und Herbert Fournier, die den Prototypen ihres Ortungssystemes »Avalanche Ball« präsentieren (Donnerstag, 26. November).

Im Mittelpunkt stehen natürlich wieder rund 30 Zelluloid- und Videostreifen: Hervorzuheben ist »Into Thin Air: Death on Everest« - ein Film nach dem Bestseller des Journalisten John Krakauer, der die Tragödie kommerzieller Expeditionen am höchsten Gipfel der Welt zum Thema hat.