april 1999

Ursula Rotter

Bill Hayward zahlt nicht mehr

Das Kleine Theater sucht neuen Fluchtweg

Das Motto »Sparen, sparen« gilt für das Kleine Theater in Schallmoos auch weiterhin. Zwar konnte aufgrund der Drei-Millionen-Spritze von Kunstmäzen Bill Hayward und Zuschüssen von Stadt und Land der ursprüngliche Schuldenstand von 5 Millionen Schilling auf 500.000,– Schilling reduziert werden. Bis Ende 99 muß das Kleine Theater allerdings ausgeglichen bilanzieren.

Weitere Finanzspritzen von Bill Hayward sind nicht zu erwarten. Schließlich sei Hayward ja auch »kein Subventionsgeber« erklärt Intendant Klaus Tröger nüchtern, Hayward bleibe aber weiterhin Vorstandsmitglied. Grundsätzlich, so Tröger, bedarf es endlich einer grundsätzlichen Klärung, wie sich das Kleine Theater zukünftig in der Kulturlandschaft positioniert. Ursprünglich war es Teil eines Stadtteilkulturzentrum-Denkens, das der mittlerweile aus dem Gemeinderat ausgeschiedene Herbert Fartacek stark propagiert hat. Heinz Schaden, Salzburgs designierter Bürgermeister, spricht sich für den Verbleib des Kleine Theaters in Schallmoos aus.

Seit 15 Jahren besteht der Kulturbetrieb im Norden der Stadt bereits. Und bislang konnte das Theater den von der Feuerpolizei vorgeschriebenen Fluchtweg mit dem benachbarten Lokal teilen. Nun aber läuft der Mietvertrag aus, und zusätzlich wurde der Urbankeller verpachtet. Der neue Pächter ist nicht bereit, das bisherige good will-agreement weiter zu führen. Deshalb ist das Kleine Theater gezwungen, den »Turm« zwischen Lokal und Theater zusätzlich anzumieten. An sich kein Problem, möchte man meinen. Leider doch. Denn die Miete wird aufgrund der zusätzlichen Fläche logischerweise höher ausfallen als bisher. Zudem muß das Gebäude, das seit der Inbetriebnahme praktisch permanent bespielt wird, dringend renoviert und eventuell auch adaptiert werden. Und da scheint es sich zu spießen. Denn mit dem Geld hat's der Theater-Betrieb seit der Malaise mit dem Schwesterhaus »Metropolis« im Nonntal bekanntlicherweise nicht so dick.

Doch letztendlich hängt alles davon ab, ob die magische »Null« am Schuldenkonto erreicht wird. »Wir werden eben letztmalig ins eigene Fleisch beißen«, meint Tröger. Mit Hängen und Würgen und eventuellen Kündigungen hofft er, das Sanierungsziel zu schaffen.