april 1999

Ulrike Ramsauer
titel

Würdigung für berühmte Frauen

14 Gedenktafeln für bedeutende, aber vergessene Salzburgerinnen

Bedeutenden aber in Vergessenheit geratenen Salzburger Frauen sollen vierzehn an ihren Wohn- und Geburtshäusern angebrachte Gedenktafeln zur späten Ehre gereichen. Mit dem vom Frauenbüro initiierten Projekt »Frauenspuren« will die Landeshauptstadt auf ihre historisch wichtigen, aber wenig bekannten Töchter und deren Wirken aufmerksam machen. Anhand dieser Tafeln wird in eigenen »Frauen-Stadtführungen« die weibliche Seite der Geschichte Salzburgs auch TouristInnen angeboten.

Die 14 von der Künstlerin Sanja Serbin gestalteten Gedenktafeln porträtieren so prominente Frauen wie Salome Alt, Lebensgefährtin von Erzbischof Wolf Dietrich, Caroline Auguste, Ehefrau von Kaiser Franz I. und Frederike von Winternitz, die mit dem Schriftsteller Stefan Zweig verheiratet war. Eine späte Ehrung erhalten aber auch politische Aktivistinnen wie die Antifaschistin Rosa Hofmann oder die von den Nazis verfolgte Ordensfrau Anna Bertha Königsegg. Den rund 70 als Hexen hingerichteten Salzburgerinnen ist eine eigene Tafel gewidmet. Als Informationsquelle diente der 1997 herausgegebene Führer »Salzburg für Frauen« der Germanistin Gertraud Steiner.

Neben biographischen Texten steht ein historischer Schnürstiefel im Mittelpunkt der Bronzetafel. Der stehe einerseits für Bewegung und Freiheit, andererseits für die jahrtausendelange Unterdrückung der Frau, erläuterten der Frauenpolitik zuständige Vizebürgermeister Heinz Schaden (SPÖ) und die Frauenbeauf-tragte Dagmar Stranzinger. »Eines ist all diesen Frauen gemein«, so Schaden und Stranzinger: »sie waren immer dann am aktivsten, wenn sie mit Männern noch nicht oder nicht mehr in Verbindung standen.«